1-2, ♂: Österreich, Niederösterreich, Mödling, tiefgründige pannonische Halbtrockenrasen, am Licht, 18. August 2006 (Fotos: Peter Buchner), det. durch GU Peter Buchner
3: Deutschland, Thüringen, Steinthaleben, am Fuß der Ochsenburg, Säcke an Helianthemum nummularium, 27. Mai 2012, e.l. 18. Juli 2012 (det. & fot.: Hartmuth Strutzberg), conf. Oliver Rist [Forum]
4-5: Deutschland, Thüringen, Kahlköpfchen bei Roßdorf/Rhön, Raupensack an Sonnenröschen (Helianthemum sp.), Falterschlupf am 1. August 2009 (Fotos: Uwe Büchner), leg., cult. & det. Uwe Büchner [Forum]
6-7, ♂: Deutschland, Thüringen, Kyffhäuser, Umgebung Steinthaleben, Raupensäcke an Sonnenröschen (Helianthemum nummularium) 19. Mai bis 15. Juni 2013, e.l. 26. Juli 2013 (leg., cult., det. & Fotos: Heidrun Melzer)
8, ♀: Fund- und Zuchtdaten wie Bild 6-7, e.l. 29. Juli 2013 (leg., cult., det. & Fotos: Heidrun Melzer) [Forum 6-8]
9: Serbien, Provinz Vojvodina, Süd-Banat Distrikt, Deliblato Sande SNR, 85 m, 30. August 2017, am Licht (det. & Foto: Zoran Bozovic), conf. František Kosorín [Forum] und [Forum]
1, Raupensack an Sonnenröschen (Helianthemum sp.): Deutschland, Thüringen, Kahlköpfchen bei Roßdorf/Rhön, 20. Juni 2009 (Studioaufnahme: Uwe Büchner), leg., cult. & det. Uwe Büchner [Forum]
2, Röhrensack an Helianthemum sp.: Deutschland, Thüringen, Kahlköpfchen bei Roßdorf/Rhön, 13. Juni 2009 (Freilandfoto: Uwe Büchner), leg., cult. & det. Uwe Büchner [Forum]
3, Raupensack an Sonnenröschen (Helianthemum nummularium): Deutschland, Thüringen, Steinthaleben, am Fuß der Ochsenburg, 27. Mai 2012 (det. & fot.: Hartmuth Strutzberg), conf. Oliver Rist [Forum]
4, Raupensack an Sonnenröschen (Helianthemum nummularium): Deutschland, Thüringen, Kyffhäuser, Umgebung Steinthaleben, 19. Mai bis 15. Juni 2013 (leg., cult., det. & Foto am 23. Mai 2013: Heidrun Melzer) [Forum]
5-6, Raupe ohne Sack (wird normalerweise nicht außerhalb des Sackes angetroffen): Funddaten wie Bild 4 (Fotos am 29. Mai 2013: Heidrun Melzer)
1-4, Fraßspuren und Raupensack an Sonnenröschen (Helianthemum sp.): Deutschland, Thüringen, Kahlköpfchen bei Roßdorf/Rhön, 2. Mai 2009 (Freilandfotos: Uwe Büchner), leg., cult. & det. Uwe Büchner [Forum]
1-2: Österreich, Niederösterreich, Daten siehe Etiketten (fot.: Michel Kettner), coll. ZSM, "Klimesch-Sammlung"
1, Präparat des unter Lebendfalterbild 1-2 gezeigten ♂
1, Genitalpräparat eines nicht abgebildeten ♀: Daten wie Lebendfalter 1-2, aber anderes Individuum (leg., det., Präparation und Mikro-Foto: Peter Buchner) (das große Bild der Genitalarmatur wird evtl. nicht in höchster Auflösung angezeigt. In diesem Fall auf das Symbol "Vergrößern" klicken)
Genitalabbildungen z.B.: RAZOWSKI, J.: Motyle (Lepidoptera) Polski 16 - Coleophoridae, p. 195 (♂), p.233 (♀) [hier unter der fehlerhaften Schreibweise „ochraea“]
HAWORTH (1828: 533) [nach Digitalisat im Projekt „Gallica“ der Bibliothèque nationale de France]
Die Raupen leben an Sonnenröschen (Helianthemum sp.) von September (überwinternd) bis Mai. Die Säcke sind über 10 mm lang und sehr schmal. Die Verpuppung erfolgt im Boden. (Text nach HERING 1957)
1-2: Deutschland, Thüringen, Kahlköpfchen bei Roßdorf/Rhön, 2. Mai 2009 (Fotos: Uwe Büchner) [Forum]
1, Sonnenröschen (Helianthemum nummularium): Deutschland, Thüringen, Steinthaleben, am Fuß der Ochsenburg, 27. Mai 2012 (det. & fot.: Hartmuth Strutzberg) [Forum]
SCHÜTZE (1931: 141) behandelt die Art unter "Helianthemum - Sonnenröschen", zeichnet aber das Bild einer polyphagen Art: "Miniert große gelblich-grüne Flecke in Helianthemum, Potentilla argentea und Inula hirta (Sorhagen). Sack etwas zusammengedrückt, nach hinten wenig, am Halse etwas mehr verdünnt, meist an den Blütenköpfen (Schmid). Varietät thuringiaca Martini zu gleicher Zeit an derselben Pflanze oft sehr häufig (Martini)."
Tatsächlich gehört C. ochrea zu den wenigen Coleophoriden von Magerrasen, die jahrweise hohe bis sehr hohe Dichten erreichen können. Die Raupen laufen dann weit umher und können sich dabei selbstverständlich auch einmal an ganz anderen Pflanzen als an Helianthemum festspinnen. Einzige, vielfach belegte Nahrungspflanze im größten Teil des mitteleuropäischen Vorkommensbereich ist jedenfalls Helianthemum nummularium agg., nach SEGERER (2016: 71) in Bayern normalerweise Helianthemum nummularium ssp. obscurum. Genau in so einem Jahr mit hoher Raupendichte an Sonnenröschen - im Mai und Juni 2016 - fand SEGERER (2016) zunächst einzelne, bei gezielter Suche aber durchaus reichlich Raupen auch an einem weiteren Zistrosengewächs, dem Gewöhnlichen Nadelröschen (Fumana procumbens); er stellte fest, dass sich die Raupen damit problemlos ernähren lassen, musste die Frage, ob es an diesen Pflanzen auch zur Eiablage gekommen war, offen lassen. Er resümiert: "Die bevorzugte Futterpflanze von C. ochrea ist eindeutig Helianthemum, dessen Blätter und Samenkapseln ein reichlicher vorhandenes und offenbar auch besser verwertbares Substrat für die Raupen darstellen. Bei Fumana bieten die feinen, nadelartigen Blättchen keine günstige Angriffsfläche für die minierende Tätigkeit der Raupen. Bevorzugt werden daher die Blütenknospen und die (nur vormittags offenen) Blüten befressen, von denen es allerdings kein sehr üppiges Angebot gibt (Abb. 3 a, b). Die Fähigkeit zur Nutzung unterschiedlicher Pflanzenorgane [...] ist für C. ochrea von Helianthemum bekannt (SCHMID 1885: 158, BENANDER 1939: 63) und möglicherweise sogar der Schlüssel für das Gedeihen an Fumana."
(Autor: Erwin Rennwald)