Tischeria Decidua

Bestimmungshilfe | LetzteAenderungen | Preferences

Bestimmungshilfe / Schmetterlingsfamilien / Tischeriidae (Schopfstirnmotten)
EU M-EU 00442 Tischeria decidua WOCKE, 1876
Falter-Funde nur durch Genitaluntersuchung sicher zu bestimmen!

1: Deutschland, Sachsen, Oberlausitz, Hoyerswerda, Minen im Oktober 2017, e. l., 20. April 2018 (leg., cult., det. & fot.: Thomas Sobczyk) [Forum]
2 & 3: Deutschland, Sachsen-Anhalt, Thale, Naturschutzgebiet Harslebener Berge, Großer Thekenberg, 167 m, Minen 27. August 2018 an cf. Quercus petraea × Q. robur Hybrid, Falterschlupf 3. & 5. April 2019 (cult., det. & fot.: Tina Schulz) [Forum]


Raupe

1: Deutschland, Rheinland-Pfalz, Ober-Olmer Wald bei Mainz, Eiche am Saum einer Waldlichtung, 22. September 2005 (manipuliertes Freilandfoto: Jürgen Rodeland), det. (nach Minenfoto) Tymo Muus [Forum]


Mine

1, Platzmine mit Raupe darin: Deutschland, Rheinland-Pfalz, Ober-Olmer Wald bei Mainz, Eiche am Saum einer Waldlichtung, 22. September 2005 (Freilandfoto: Jürgen Rodeland), det Tymo Muus [Forum]
2, verlassene Mine: Deutschland, Baden-Württemberg, Nördlicher Talschwarzwald, Scheibenberg bei Gaggenau-Hörden, 160-230 m. 48° 47' N. 8° 20' O. 29. Juli 2007 (Foto: Michel Kettner), det. Tymo Muus [Forum]
3, Ablösung des Verpuppungsgehäuses von der Mine: Deutschland, Sachsen, Oberlausitz, Brischko, 22. September 2017 (leg., det. & fot.: Thomas Sobczyk) [Forum]
4-5: Deutschland, Sachsen-Anhalt, Thale, Naturschutzgebiet Harslebener Berge, Großer Thekenberg, 167 m, Minen 27. August 2018 an cf. Quercus petraea × Q. robur Hybrid, Zuchtfotos 6. September 2018 (cult., det. & fot.: Tina Schulz) [Forum]
6: Deutschland, Sachsen-Anhalt, Thale, Naturschutzgebiet Harslebener Berge, Großer Thekenberg, 167 m, Minen an cf. Quercus petraea × Q. robur Hybrid, 27. August 2018 27. August 2018 (det. & fot.: Tina Schulz) [Forum]


Puppe

1-2, Exuvie an Verpuppungsgehäuse, Ober- und Unterseite: Deutschland, Sachsen, Oberlausitz, Hoyerswerda, 20. April 2018 (leg., det. & fot.: Thomas Sobczyk) [Forum]
3, sich ablösender Kokon: Deutschland, Sachsen-Anhalt, Thale, Naturschutzgebiet Harslebener Berge, Großer Thekenberg, 167 m, an cf. Quercus petraea × Q. robur Hybrid, 27. August 2018 (cult., det. & fot.: Tina Schulz) [Forum]
4-5 & 6-7, Ober-und Unterseite des Kokons mit Exuvie: Deutschland, Sachsen-Anhalt, Thale, Naturschutzgebiet Harslebener Berge, Großer Thekenberg, 167 m, Minen 27. August 2018 an cf. Quercus petraea × Q. robur Hybrid, Zuchtfotos 3. & 6. April 2019 (cult., det. & fot.: Tina Schulz) [Forum]



Diagnose

Geschlecht nicht bestimmt

1: Österreich, Wien, Lobau, leg. Raupe in Mine an Stieleiche (Quercus robur) 1. September 2011, e.p. 14. Mai 2012 (leg., cult. & det. Oliver Rist)


Puppe, Exuvie

1-2: Verpuppungsgehäuse (Durchmesser 6 mm) mit Exuvie ([2]: Detail), Daten wie Diagnosebild 1


Erstbeschreibung

WOCKE (1876: 41-43) [nach Copyright-freien Scans auf www.biodiversitylibrary.org]



Biologie

Nahrung der Raupe

Die Art miniert fast ausschließlich in Eichenblättern. In Mitteleuropa mit großem Abstand wichtigste Nahrungspflanze ist die Stiel-Eiche, aber auch alle anderen nicht-immergrünen Eichen in Wald, Feld und Park werden genutzt, zumindest gelegentlich auch Edel-Kastanien. 2010 fand VAN WIELINK in den Niederlanden eine Mine in einem Buchenblatt (Fagus sylvatica).

(Autor: Erwin Rennwald)


Habitat

1-2, Larvalhabitat: Deutschland, Sachsen-Anhalt, Thale, Naturschutzgebiet Harslebener Berge, Großer Thekenberg, 167 m, 27. August 2018 (Foto: Tina Schulz) [Forum]


Zuchtanleitung

Ich finde die Minen im Oktober, November an Eichenbüschen oder tief hängenden Eichenästen. Günstig ist natürlich, wenn die Minen noch intakt sind. Dann schneide ich besetzte Blätter mit etwa 20-30 cm langen Zweigstücken und stelle diese ins Wasser. Nach einigen Tagen liegen dann darunter die kreisförmig ausgeschnittenen, flachen Überwinterungsminen (oder wie man die Gebilde dann nennen mag, Kokons oder Gespinste sind es ja eigentlich auch nicht). Man braucht unter den Zweigen kein spezielles Substrat und die Zweige im Wasserglas müssen in keinem weiteren Gefäß stehen, da die Gebilde nur herunter fallen und nicht seitwärts bewegt werden. Sie bestehen aus der oberen Epidermis des Eichenblattes und unten aus einem sehr feinen, fast pergamentartig wirkenden Gespinst. Dieses ist in der Mitte gewölbt und deutlich dunkler als der Rand. Ist man im Jahr zu spät unterwegs, so sind die fehlenden Teile in den Minen der Blätter mit einiger Übung leicht sichtbar. Dann suche ich unter den Büschen im Laub direkt am Boden. Auch da kann man die Gebilde relativ gut sehen, vor allem, wenn die ursprüngliche Unterseite nach oben liegt. Die Überwinterung erfolgt in Plasteschachteln mit Gazedeckel. Unten befindet eine etwa 5 cm dicke Schicht aus Torf und Torfmoos, darüber die Gebilde und darauf ein paar trockene Eichenblätter. Meist zerschneide ich die Blätter mehrfach, da sie sich dann besser schichten lassen. Das Ganze kommt unter die im Herbst im Garten umgestülpten Regentonnen und wird erst im Frühjahr (in diesem Jahr am 02. April) direkt ins Zimmer geholt und dann regelmäßig besprüht. Nach etwa 3 Wochen sitzen dann die Falter im Gefäß.

(Autor: Thomas Sobczyk)



Weitere Informationen

Etymologie (Namenserklärung)

„Ich nenne sie des eigenthümlichen Betragens der Raupe wegen Decidua“ (WOCKE (1876: 42)); demnach von lat. deciduus, -a, -um: abfallend.


Literatur


Bestimmungshilfe / Schmetterlingsfamilien / Tischeriidae (Schopfstirnmotten)
EU M-EU 00442 Tischeria decidua WOCKE, 1876 art-mitteleuropa

Bestimmungshilfe | LetzteAenderungen | Preferences
This page is read-only | View other revisions
Last edited Januar 26, 2021 7:41 by Erwin Rennwald
Search: