Synanthedon Loranthi

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EU M-EU 04066 Synanthedon loranthi (KRÁLÍČEK, 1966) - Mistel-Glasflügler

Männchen

1, ♂: Schweiz, Wallis, Leuk, 620 m, e.l. 28. Mai 1992, leg. Raupe in Viscum album auf Pinus sylvestris 7. April 1992 & cult. Rudolf Bryner (Foto: Rudolf Bryner), det. Rudolf Bryner
2, ♂: Fundort siehe Habitatbild, 30. März 2008 (Foto: Frank Rämisch), cult. & det. Frank Rämisch
3, ♂: Griechenland, Parnassos-Gebirge, Eptalofos, Oreiades-Resort, 1360 m, 24. Juni 2019, sonnig, auf blühenden Sambucus ebulus am Straßenrand (Freilandfoto: Hansjörg Baeuerle) [Forum]


Weibchen

1, ♀: Fundort siehe Habitatbild, 1. April 2008 (Foto: Frank Rämisch), cult. & det. Frank Rämisch
2, ♀: Deutschland, Brandenburg, 20 km südlich Berlin, Gallun, e.l. 23. April 2010 (det. & fot.: Frank Rämisch) [Forum]
3, ♀: Deutschland, Brandenburg, 50 km südlich Berlin, Freiwalde, e.l. 29. Mai 2010 (det. & fot.: Frank Rämisch) [Forum]
4, ♀: Deutschland, Brandenburg, 18 km südlich Berlin, Glau, e.l. 3. April 2011 (det. & fot.: Frank Rämisch) [Forum]
5-8, ♀: Deutschland, Baden-Württemberg, Umgebung Metzingen, e.l. 7. Januar 2011 (cult., det. & fot.: Friedhelm Mai) [Forum]
9, ♀: Deutschland, Baden-Württemberg, Reilinger Eck, Kiefern-Mischwald auf Sandboden, 106 m, Tagfund, 11. Juni 2017 (det. & Freilandfoto: Peter Weiser), conf. Daniel Bartsch [Forum]
10, ♀: Griechenland, Parnassos-Gebirge, Eptalofos, Oreiades-Resort, 1360 m, 24. Juni 2019, sonnig, auf blühenden Sambucus ebulus am Straßenrand (Freilandfoto: Hansjörg Baeuerle) [Forum]


Raupe

1: Deutschland, Brandenburg, Rietzneuendorf, 50 km südl. Berlin, 29. Februar 2008 (Foto: Frank Rämisch), det. Frank Rämisch [Forum]
2: Deutschland, Brandenburg, 20 km südlich Berlin, Gallun, 23. April 2010 (det. & fot.: Frank Rämisch) [Forum]
3: Deutschland, Brandenburg, 50 km südlich Berlin, Freiwalde, 29. Mai 2010 (det. & fot.: Frank Rämisch) [Forum]
4: Deutschland, Baden-Württemberg, Umgebung Metzingen, 14. November 2011 (cult., det. & fot.: Friedhelm Mai) [Forum]
5: Belgien, Lamorteau, 230 m, Vorpuppe in Laubholz-Mistel (Viscum album ssp. album) an Weißdorn (Crataegus monogyna), 30. April 2021 (leg., det. & Foto: Ruben Meert)


Befallsbild

1, sichtbarer Bohrmehlauswurf an der Ansatzstelle der Mistel (Viscum album ssp. abietis), in den Wipfeln der Weiß-Tanne: Deutschland, Baden-Württemberg, Umgebung Metzingen, 14. November 2011 (fot.: Friedhelm Mai) [Forum]
2: Belgien, Virton, 220 m, Fraßspuren an Laubholz-Mistel (Viscum album ssp. album) an Kultur-Apfel (Malus domestica), 30. April 2021 (det. & Foto: Ruben Meert)


Puppe

1: Deutschland, Brandenburg, 50 km südlich Berlin, Freiwalde, 21. Mai 2010 (det. & fot.: Frank Rämisch) [Forum]
2: Deutschland, Baden-Württemberg, Umgebung Metzingen, 25. Dezember 2011 (cult., det. & fot.: Friedhelm Mai) [Forum]
3: Deutschland, Baden-Württemberg, Umgebung Metzingen, 6. Januar 2012 (cult., det. & fot.: Friedhelm Mai) [Forum]



Diagnose

Männchen

1, ♂: Deutschland, Baden-Württemberg, Mannheim, Nahe Viernheimer Heide, Raupe/Puppe 24. April 1990, Falter 22. Juni 1990, ex. Viscum austriacum (leg., fot. & det.: Daniel Bartsch) [Forum]
2, ♂, vordere Coxae: Slowakei, Malacky, e.l. 1985 (leg., det., coll. & fot.: Zdeněk Laštůvka)


Weibchen

1, ♀: Deutschland, Baden-Württemberg, Mannheim, Käfertaler Wald, Raupe/Puppe 2. Mai 1995, Falter 22. Mai 1995 (leg., fot. & det.: Daniel Bartsch) [Forum]

1: Deutschland, Baden-Württemberg, Umgebung Metzingen, e.l. 7. Januar 2011 (cult., det. & fot.: Friedhelm Mai) [Forum]

Merkmale zur Unterscheidung zwischen Synanthedon loranthi und Synanthedon cephiformis nach LASTUVKA & LASTUVKA: „Gelber Aussenrand des basalen Gliedes der Vorderbeine (Vordercoxa) vor dem Gelenk endend und Diskalfleck der HF sehr schmal, an der Mittelader endend„ Text: Daniel Bartsch.



Biologie

Hinweise zur Diagnose und Nachweismethoden

Entomologen, die sich für Glasflügler interessieren, sollten nach dem Sturm der vergangenen Woche [Ende Februar 2008, Anm. der Red.] Synanthedon loranthi dringend beachten. Dieser entzieht sich ja durch seine Lebensweise (Art der Baumkronen) erfolgreich der Beobachtung, und die Verbreitung in Deutschland ist auch deshalb nur sehr mangelhaft bekannt. Wer also eine umgestürzte oder gefällte, mistelbesetzte Kiefer in seiner Umgebung entdeckt, kann durch den Nachweis dieser Sesie etwas faunistisch Wertvolles leisten.

Die Raupe lebt zumeist an der Grenzzone zwischen Baum und Mistel direkt an der Basis des Mistelstämmchens. Durch mehrfachen Befall wird diese stark geschädigt und kann letztendlich sogar eingehen. Außer unseren Raupen leben aber noch die Larven anderer Insekten von dieser Pflanze, so dass die genaue Schadenseingrenzung bezüglich der S. loranthi schwer möglich ist.

Als erstes wird die Mistel mit einem Stück der Wirtspflanze abgesägt (gut geschränktes, langzahniges Blatt verwenden). Da gelegentlich auch die Zweige direkt befallen werden, sind diese zuerst auf Bohrmehlspuren zu untersuchen. Die Raupe wirft meist rotbraunes Genagsel aus, welches gut sichtbar ist. Sind die Zweige nicht befallen, werden sie mit der Gartenschere abgeschnitten und der Stumpf genau betrachtet. Sind verdächtige Anzeichen vorhanden, sehr vorsichtig mit einem Taschenmesser oder mit dem Stechbeitel den Spuren folgen. Geduld ist hier alles, denn eine zerquetschte Raupe, vielleicht noch die einzige, verdirbt die Laune gründlich. Andererseits hat es aber wenig Zweck, den Kofferraum des Autos mit Mistelstücken zu füllen, wenn vorher nicht mindestens ein sicheres Exemplar gefunden wurde. Sicher scheint zu sein, dass S. loranthi nicht flächendeckend vorkommt und es auch größere Verbreitungslücken gibt.

Noch zwei Hinweise:

1-5: Deutschland, Brandenburg, Rietzneuendorf, 50 km südl. Berlin, 29. Februar 2008 (Fotos: Frank Rämisch) [Forum]


Habitat

1, Alte Kiefern an der Autobahn A13, teilweise stark mit Misteln (Viscum album ssp. austriacum) besetzt: Deutschland, Brandenburg, Rietzneuendorf, 50 km südl. Berlin, 29. Februar 2008 (Foto: Frank Rämisch) [Forum]
2: Deutschland, Brandenburg, 50 km südlich Berlin, Freiwalde, 21. Mai 2010 (fot.: Frank Rämisch) [Forum]
3-4, Mistel, in den Wipfeln der Weiß-Tanne: Deutschland, Baden-Württemberg, Umgebung Metzingen, 14. November 2011 (fot.: Friedhelm Mai) [Forum]


Raupennahrungspflanze

1, durch vielfachen Befall durch Synanthedon loranthi ist diese Viscum-Pflanze teilweise stark geschädigt: Daten siehe Habitatbild, 29. Februar 2008 (Foto: Frank Rämisch) [Forum]
2, Mistel (Viscum album ssp. abietis), in den Wipfeln der Weiß-Tanne: Deutschland, Baden-Württemberg, Umgebung Metzingen, 14. November 2011 (fot.: Friedhelm Mai) [Forum]
3: Belgien, Lamorteau, 230 m, mit Vorpuppe besetzte Laubholz-Mistel (Viscum album ssp. album) an Weißdorn (Crataegus monogyna), 30. April 2021 (det. & Foto: Ruben Meert) Ruben Meert weist darauf hin, dass von den als Raupennahrung in Frage kommenden Misteln in Belgien nur die Laubholz-Mistel (Viscum album ssp. album) vorkommt (Mail-Mitteilung vom 12. Mai 2021 an Peter Buchner)


Nahrung der Raupe

Wichtigste Nahrungspflanzen sind in Südeuropa die Eichenmistel und in Mitteleuropa die Kiefern-Mistel. Die Laubholz-Mistel wird nur sehr selten belegt, die Tannen-Mistel etwas häufiger.

(Autor: Erwin Rennwald)



Weitere Informationen

Etymologie (Namenserklärung)

Die Art ist nach der Raupennahrungs-Pflanze Loranthus europaeus (Eichenmistel) benannt, aus der KRÁLÍČEK die Typen züchtete.


Andere Kombinationen

Synonyme


Typenmaterial

KRÁLÍČEK (1966: 231, 234) informiert: „Holotypus ♂, Hodonin 14. 5. 1965. Holotypus deponiert in der Entomologischen Abteilung des Mährischen Museums (Moravské museum), Brno.“ — „Weiteres durchstudiertes Material (sämtlich durch Raupenzucht gewonnene Falter): allotypus ♀, Hodonin, 13. 2. 1965; paratypi 3 ♂♂ und 6 ♀♀, Hodonin April bis Mai 1965; allotypus und paratypi in meiner Privatsammlung.“


Literatur


Bestimmungshilfe / Schmetterlingsfamilien / Sesiidae (Glasflügler)
EU M-EU 04066 Synanthedon loranthi (KRÁLÍČEK, 1966) - Mistel-Glasflügler art-mitteleuropa

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