1-4: Österreich, Niederösterreich, 2 km SW Waldegg, (Mager-)Wiesen, Mischwald, 600 m, 23. März 2005 (Fotos: Peter Buchner), det. Peter Buchner
5: Österreich, Steiermark, Edelschrott, Kreuzberg, 945 m, Laubmischwald an einem Straßenrand, am Köder, 17. März 2009 (Foto: Thomas Bauer), det. Thomas Bauer, conf. Axel Steiner [Forum]
6: [Wiederfund für Deutschland!] Deutschland, Bayern, südostbayerische Kalkalpen, Anfang April 2009, am Köder (det. & Foto: Michael Kratochwill) [Forum]
7: Österreich, Steiermark, Edelschrott, Oberer Kreuzberg, 930 m, lichter Mischwaldrand, 7. Oktober 2009, am Köder (det. & Foto: Thomas Bauer) [Forum]
8-9: Österreich, Niederösterreich, Kleinpöchlarn, Rindfleischberg-Südhang, Magerwiesen, Baum- und Strauchhecken, Eichenwaldränder, 230-330 m, 2. Oktober 2012, am Köder (det. & fot.: Wolfgang G. Schweighofer) [Forum]
10: Österreich, Niederösterreich, Kleinpöchlarn, Rindfleischberg, 300 m, 12. Oktober 2013 (det. & fot.: Wolfgang G. Schweighofer) [Forum]
11-13: Österreich, Niederösterreich, Kleinpöchlarn, Rindfleischberg, 300 m, 22. Oktober 2013 (det. & fot.: Wolfgang G. Schweighofer) [Forum]
14: Österreich, Niederösterreich, Kleinpöchlarn, Rindfleischberg, 300 m, 21. Februar 2014, am Köder (det. & Foto: Wolfgang G. Schweighofer) [Forum]
15: Serbien, Srem, Fruska Gora (mountain, west) , Umgebung Vizic, Eichenwald, 232 m, 27. Oktober 2018 (Blitzfoto: Zoran Bozovic), det. Hartmuth Strutzberg [Forum]
1-3: Österreich, Wachau, Spitz, Setzberg, 26. Mai 2011 (fot.: Siegfried Braun), det. Thomas Fähnrich [Forum]
4: Österreich, Kärnten, Spittal/Drau, NSG Egelsee, kleines Hochmoor in Fichtenplantage, 778 m, 5. Juli 2016 (det. & Freilandfoto: Johannes Kamp), conf. Thomas Fähnrich [Forum]
5: Rumänien, ca. 4 km W Sighisoara, ca. 400 m, an einem Hainbuchenstamm, 9. Juni 1998 (Studiofoto: Kuno Martini), det. Stefan Ratering [Forum]
6: Österreich, Kärnten, Sachsenburg, Drauradweg, 550 m, 27. Juni 2018 (Foto: Franz Mach), det. Peter Schmidt [Forum]
1-2, ♂: Daten siehe Etikett (coll. & Fotos: Egbert Friedrich)
1-2 und 3-4, zwei ♀♀: Daten siehe Etikett (coll. & Fotos: Egbert Friedrich)
1, Lebensraum zur Zeit der Schneeschmelze: Deutschland, Bayern, südostbayerische Kalkalpen, Anfang April 2009 (Foto: Michael Kratochwill) [Forum]
2, Larvalhabitat: Österreich, Kärnten, Spittal/Drau, NSG Egelsee, kleines Hochmoor in Fichtenplantage, 778 m, 5. Juli 2016 (Foto: Johannes Kamp) [Forum]
fragariae: „fragaria Erdbeere, weil die Raupe unter anderen auch an Erdbeeren lebt.“
SPULER 1 (1908: 252R)
Nach WACHLIN & BOLZ (2012) ist die Art in Deutschland zuletzt 1972 beobachtet worden und daher als "ausgestorben oder verschollen" zu führen; dabei übersahen die Autoren den während ihrer Manuskriptphase erschienenen Beitrag von Michael Kratochwill [M. Kratochwill, Lepiforumsbeitrag vom 5. April 2009] mit der Überschrift "Die Große Wintereule aktuell in Bayern". Dort heißt es - schön mit Falterfotos belegt - "Am Wochenende köderte ich in den südostbayerischen Kalkalpen gezielt nach der Großen Wintereule = Erdbeereule (Orbona fragariae). Es wurden 5 Köderplatze in einem Gebiet von ca. 30-35 Km² eingerichtet. Die Biotope waren recht unterschiedlich (von der Talaue bis zu Almwiesen bei 1000m). Die Schneeschmelze war in vollem Gange. Ich konnte die angeblich seltene Art, (die nach der neuen Roten Liste Bayerns- und somit in der ganzen Bundesrepublik- als ausgestorben gilt, R.L.:0), an allen! Köderplätzen nachweisen. Insgesamt flogen sage und schreibe 21 Tiere an den Köder."
Das Problem der Nachweisführung wurde ebenfalls angesprochen: Man muss früh im April (oder im November) in den entsprechenden Biotopen ködern, zu einer Zeit, in der sonst nicht viel los ist. Damit bleibt leider unklar, ob die Art Bayern tatsächlich über Jahrzehnte verlassen hatte, oder ob sie in der Zwischenzeit nur nicht systematisch genug gesucht wurde. Doch in beiden Fällen ist Axel Steiners Antwort zu den Wiederfunden zuzustimmen [Lepiforumsbeitrag A. Steiner, 7. April 2009]: "Das ist ja klasse, daß es mit Orbona fragariae (wieder) aufwärts geht. Vielleicht schafft sie es im Zuge der Klimaveränderung, ihre alten Reviere in Süddeutschland wieder zu besiedeln. Früher kam sie quer durch Bayern und Baden-Württemberg bis in die Pfalz und ins Elsaß vor. Ungefähr in den 1890er Jahren begann dann der Rückgang. In Baden-Württemberg wurde sie zuletzt in den 20er Jahren (bei Freiburg und Tübingen) beobachtet." Zu ergänzen ist, dass es hier auch Altangaben aus Südhessen gab.
Axel Steiner kam in seinem Forumsbeitrag zu dem Schluss: "Auf die Art sollte überall in Süddeutschland geachtet werden. Groß genug um nicht übersehen zu werden ist sie ja." Wenn das Wetter passt, darf das auch an einem 1. April ernst genommen werden.
(Autor: Erwin Rennwald)
Beschreibung der Noctua fragariae VIEWEG, 1790 (= Diarsia brunnea ([DENIS & SCHIFFERMÜLLER], 1775)
VIEWEG (1790: 56-57, 98, pl. 2 figs. 4-5) [nach Scans des Göttinger Digitalisierungszentrums [GDZ] mit schriftlicher Genehmigung des GDZ. Besitzerin der Vorlage: Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek]