Oligia Versicolor

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EU M-EU 09781 Oligia versicolor (BORKHAUSEN, 1792) - Buntes Halmeulchen
Art nur durch Genitaluntersuchung zu bestimmen! Häufig. Falter von Mai bis August, Raupe vom Sommer, überwinternd, bis Mai in Gräsern.

1: Österreich, Niederösterreich, 2,5 km N Schwarzau/Stf., lichtungs- und laubholzreicher Schwarzföhrenforst, 320 m, 12. Juni 2002 (Foto: Peter Buchner), det. Peter Buchner
2-3, ♂ und ♀: Deutschland, Schleswig-Holstein, Sibirien, Sparrieshoop, 21. und 14. Mai 2007, am Licht (Fotos: Birgitt Piepgras) gen. det. Birgitt Piepgras [Forum]
4, ♀: Österreich, Steiermark, Ponigl bei Weiz, Mähwiese in Forstgebiet, am Licht, ca. 850 m, 22. Juli 2019 (det. & fot: Horst Pichler) [Forum]
5-6, ♀: Österreich, Steiermark, Graz, St. Peter, ca. 380 m, Garten, Mischwaldrand, am Licht, 13. Juni 2020 (gen.det. & Foto: Horst Pichler) [Forum]



Diagnose

Falter: Durchschnittlich etwas kleiner als Oligia strigilis, aber manchmal noch geringfügig größer und kräftiger als Oligia latruncula. Da diese Unterschiede sehr gering sind und sich die Variationsbreite von Oligia versicolor bezüglich der Größe insbesondere mit Oligia latruncula überschneidet, hilft das Merkmal 'Größe' oft nicht weiter. Äußere Querlinie über dem Vorderflügel-Hinterrand schwach und gleichmäßig nach innen gebogen. Von der Querlinie aus springen entlang der Adern keine oder nur kurze und dünne schwarze Zähnchen ins Saumfeld vor. Schwarzbraun verdunkelte Formen sind seltener als bei den verwandten Arten. Solche Formen, aber auch viele der hellen Formen und abgeflogene Tiere sind nur nach genitalmorphologischen Merkmalen sicher identifizierbar.

Statistisch gesehen sind kleine, kontrastreiche Oligien mit weißlich(grau)em Saumfeld, rötlichbraunem Mittelfeld mit schwarzem Längsbalken und einem rötlichen Haarbüschel am Metathorax (hinterer Bereich des Rückens) meist Oligia versicolor. Aber eben nicht immer. Achtung: Auf die Kombination dieser Merkmale kommt es an; einzeln können sie auch bei den anderen Oligia-Arten auftreten. Und natürlich gibt es gelegentlich auch schwärzlich verdunkelte Formen. Auch eintönig dunkel rotbraune Tiere kommen vor (Südalpen).

Männchen

1, ♂: Deutschland, Baden-Württemberg, 78176 Blumberg, 720 m, am Licht, 28. Juni 2010 (leg., präp., gen. det. & Foto: Hans-Peter Deuring) [Forum]
2 & 3, ♂♂: Italien, Friaul, PN Prealpi Giulie, 850 m, 30. Juni 2009 (leg., det. durch GU & Foto: Helmut Deutsch)


Weibchen

1, ♀: Deutschland, Baden-Württemberg, 78176 Blumberg, 720 m, am Licht, 11. Juli 2010 (leg., präp., gen. det. & Foto: Hans-Peter Deuring) [Forum]
2 & 3, ♀♀: Italien, Friaul, PN Prealpi Giulie, 850 m, 30. Juni 2009 (leg., det. durch GU & Foto: Helmut Deutsch)


Genitalien

Männchen

1, ♂ (siehe Diagnosebild 1): Deutschland, Baden-Württemberg, 78176 Blumberg, 720 m, am Licht, 28. Juni 2010 (Foto: Hans-Peter Deuring) [Forum]
2, ♂: Großbritannien, Schottland, Daten siehe Bild (praep., det. & fot.: Peter Hall)

Genitalien Männchen: Clavus dünn, lang und spitz. Ampulla („Harpe“, „Clasper“) lang, in der äußeren Hälfte gleichbleibend schmal, Spitze abgerundet. Cucullus groß mit langem, schlankem Fortsatz.


Weibchen

1, ♀ (siehe Diagnosebild 1) Deutschland, Baden-Württemberg, 78176 Blumberg, 720 m, am Licht, 11. Juli 2010 (Foto: Hans-Peter Deuring) [Forum]
2, ♀: Österreich, Steiermark, Graz, St. Peter, ca. 380 m, Garten, Mischwaldrand, am Licht, 13. Juni 2020 (det., präp. & Foto: Horst Pichler) [Forum]

Genitalien Weibchen: Lamina antevaginalis breit. 7. Sternit mit breitem, tiefem, U-förmigem Einschnitt. Sklerotisierung („Signum“) groß und breit. Ductus bursae vor der Mündung nur rechts etwas eingeschnürt.

Die drei wichtigsten Unterschiede in der weiblichen Genitalstruktur von O. versicolor und O. latruncula sind:
- Die Sklerotisierung am Rand des Corpus bursae ist bei O. latruncula am kleinsten und sehr fein, bei O. versicolor viel grösser und kompakt.
- Der Ductus bursae ist bei O. versicolor einseitig eingekerbt bzw. eingeschnürt, bei O. latruncula gleichmässig gewellt.
- Die Subgenitalplatte ist bei O. latruncula sehr schmal, bei O. versicolor breit gewölbt. (Daniel Bolt) [Forum]

1: Gegenüberstellung der weiblichen Genitalstruktur von O. latruncula und O. versicolor (Foto, Montage und Bearbeitung: Ernst Herkenberg) [Forum]


Ähnliche Arten

Text: Axel Steiner


Erstbeschreibung

BORKHAUSEN (1792: 188-189) [Reproduktionen aus Exemplar in der Sektionsbibliothek Entomologie II, Forschungsinstitut Senckenberg, Frankfurt am Main: Jürgen Rodeland, mit freundlicher Genehmigung von Dr. Wolfgang A. Nässig]



Weitere Informationen

Etymologie (Namenserklärung)

Versicolor (lat.) von wechselnder Farbe, wohl vom farblichen Kontrast zwischen Mittel- und Saumfeld und Makeln und Grundfarbe.


Andere Kombinationen

Synonyme

Unterarten


Literatur


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