1: Russland, Oblast Moskau, Bezirk Ramenskoje, Dorf Schukowo, 17. April 2013 (det. & Freilandfoto: Andrey Ponomarev) [Forum]
2-5: Russland, Oblast Moskau, Bezirk Orechowo-Sujewo, Dorf Topolinyy, 118 m, 19. Juni 2013 (det. & Freilandfotos: Andrey Ponomarev) [Forum]
6: Polen, Podkarpacie, Wola Mołodycka, 14. Juli 2006 (Freilandfoto: Jarosław Bury)
[Forum]
7-9: Griechenland, Agios Germanos (Ditiki Makedonia) am Kleinen Prespasee, April 2007 (Fotos: Heiner Ziegler), det. Heiner Ziegler, conf. Jürgen Hensle [Forum]
10: Russland, Moskau Region, Tschechow, 3. April 2010 (Freilandfoto: Nicholas Dvoeglazov), det. Nicholas Dvoeglazov [Forum]
11: Türkei, Ostanatolien, 1993 (Foto: Heinz Ruppert), det. Heinz Ruppert
12, überwinternder Falter: Russland, Oblast Nischni Nowgorod, Gartenkomplex Jagodnoje, 50 km südlich von Nischni Nowgorod, 16. November 2013 (in Gartenhaus) (Foto: Sergey Shmelev), det. Sergey Shmelev [Forum]
13: Russland, Oblast Nischni Nowgorod, Gartenkomplex Jagodnoje, 50 km südlich von Nischni Nowgorod, 13. April 2014 (det. & fot.: Sergey Shmelev) [Forum]
14: Slowakei, Slowakischer Karst, Brzotín (Dorf am Fuße des nordwestlichen Randes des Silicaer Plateaus), ca. 270 m, 19. April 2014 (det. & fot.: Andrej Makara) [Forum]
15: Slowakei, Rožňavská kotlina (Rosenauer Kessel), Stadt Rožňava (Rosenau), ca. 300 m, 19. April 2014 (det. & fot.: Andrej Makara) [Forum]
16: Deutschland, Baden-Württemberg, Schwäbisch-Fränkische Waldberge, Abtsgmünd, ca. 400 m, 14. April 2015 (Freilandfoto: Rolf Prosi), det. Rolf Prosi [Forum]
1-3, ssp. japonica (STICHEL, 1902): Japan, Zentral-Honshu, Präfektur Aichi, bei Kamihandacho in der Nähe von Seto, Etuo Nakajima leg. ♀ 9. April 2007 (Zuchtfotos am 6. Mai 2007: Jürgen Hensle), cult. Jürgen Hensle, det. Etuo Nakajima
4: Armenien, Provinz Vayots Dzor, Areni, Gnishik-Klamm Richtung Noravank, (39.708725, 45.206494), ca. 1150 m, 27. Mai 2009 (Freilandfoto: Christian Papé), det. Christian Papé, conf. Kuno Martini [Forum]
5-6: Armenien, Vayots Dzor, Sulemapass Südseite, 2100 m, an schmalblättriger Weide, 22. Juni 2011 (det. & Fotos: Heiner Ziegler) [Forum]
7-8: Rumänien, Siebenbürgen, Viscri, 28. Mai 2013 (det. & Freilandfotos: Georg Paulus) [Forum]
9: Slowakei, Malá Fatra, Vápenný vrch, Klačno, Wald, leg. Raupe 13.Juni 2020, Foto 17. Juni 2020 (fot.: Roland Štefanovič) [Forum]
1, L2, und 2-3, L3 der ssp. japonica (STICHEL, 1902): Japan, Zentral-Honshu, Präfektur Aichi, bei Kamihandacho in der Nähe von Seto, Etuo Nakajima leg. ♀ 9. April 2007 (Zuchtfotos am 27. April 2007: Jürgen Hensle), cult. Jürgen Hensle, det. Etuo Nakajima
4, L4: Slowakei, Malá Fatra, Vápenný vrch, Klačno, Wald, leg. Raupe 13.Juni 2020 (fot.: Roland Štefanovič) [Forum]
1-2, Befallsbild und gesellig lebende Raupen an schmalblättriger Weide: Armenien, Vayots Dzor, Sulemapass Südseite, 2100 m, 22. Juni 2011 (det. & Fotos: Heiner Ziegler) [Forum]
1-3, ssp. japonica (STICHEL, 1902): Japan, Zentral-Honshu, Präfektur Aichi, bei Kamihandacho in der Nähe von Seto, Etuo Nakajima leg. ♀ 9. April 2007 (Studiofotos: Jürgen Hensle), cult. Jürgen Hensle, det. Etuo Nakajima
4-5: Slowakei, Malá Fatra, Vápenný vrch, Klačno, Wald, leg. Raupe 13.Juni 2020, Foto 22. Juni 2020 (fot.: Roland Štefanovič) [Forum]
1: Rumänien, Siebenbürgen, Palos, 31. Mai 2013 (det. & Freilandfoto: Georg Paulus) [Forum]
2: Deutschland, Niedersachsen, Drömling, NSG Giebelmoor bei Parsau-Kaiserwinkel, 65 m, 22. April 2019 [manipuliertes Freilandfoto (Zweig heruntergebogen): Hilger Mehlau], det. Hilger Mehlau
Merkmale | Aglais urticae | Nymphalis polychloros | Nymphalis xanthomelas | Nymphalis vaualbum |
Größe* | mittel | groß | groß | groß |
Beine | hellbraun | dunkelbraun, fast schwarz, bleichen jedoch während der Überwinterung oft aus | ![]() hellbraun oder lederfarben** (Bilddaten s.o., Falter 2, Foto: Jarosław Bury) | ocker |
Vorderflügel- oberseite | Weißer Strich in Apexregion; meist 2 kleine und ein großer schw. Punkt* | Äußerster heller Fleck am Costalrand vor dem dunklen Apexfleck immer unauffällig gelblich. Meist 4 gleich große schwarze, tendenziell eher rundliche Punkte*. Punkte an der Flügelbasis verwachsen oder nur minimal getrennt. Blaue Flecken in der schwarzen Binde mehr oder weniger stark ausgeprägt, können aber auch fehlen | Äußerster heller Fleck am Costalrand vor dem dunklen Apexfleck fast immer weiß, gelbweiß oder bläulich weiß. Frisch leuchtender rot, 4 verschieden große, tendenziell eher viereckige Punkte*. Punkte an der Flügelbasis meist getrennt. Seitliche, schwarze Randbinde enthält keine blauen Flecken und ist meist geradliniger als bei N. polychloros. Zacken am Apex stets größer, geschwungener und deutlicher ausgeprägt als bei N. polychloros | Weißer Strich in Apexregion; 5 z.T. undeutliche schwarze Punkte* |
Hinterflügel- oberseite | Basalregion ausgedehnt dunkel | Basalregion rel. einfarbig. Basal der schwarz-blauen Submarginalregion keine oder nur schmale verdunkelte Binde, meist mit hellgelber, wellenförmiger Begrenzung | Basalregion rel. einfarbig. Basal der schwarz-blauen Submarginalregion dunkelbraune, meist verwaschen auslaufende Binde | Basalregion rel. einfarbig jedoch mit deutlichem weißem Strich am Vorderrand |
Vorderflügel- unterseite | hell ocker, Basalregion dunkelbraun | versch. Brauntöne, schwach gemustert | versch. Brauntöne, schwach gemustert | kontrastreich weiß und dunkel |
Hinterflügel- unterseite | basal dunkel, Postdiskal- und Submarginalregion beige-ocker-braun-blau | versch. Brauntöne, schwach gemustert | versch. Brauntöne, schwach gemustert | kontrastreich weiß und dunkel mit weißer L-Zeichnung |
ESPER ([1781]: 77-81, pl. LXIII fig. 4) [nach Scans des Göttinger Digitalisierungszentrums [GDZ] mit schriftlicher Genehmigung des GDZ. Besitzerin der Vorlage: Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek]
Ähnlich N. polychloros fliegt auch N. xanthomelas in lichten Wäldern und im Buschland, gerne in der Nähe von Gewässern. Im Süden jedoch in etwas montan getönten, nicht allzu heißen Gebieten.
1-2, Habitat: Armenien, Vayots Dzor, Sulemapass Südseite, 2100 m, 22. Juni 2011 (Fotos: Heiner Ziegler) [Forum]
3, Massenansammlung im ländlichen Siedlungsraum: Russland, Oblast Moskau, Bezirk Orechowo-Sujewo, Dorf Topolinyy, 118 m, 19. Juni 2013 (Foto: Andrey Ponomarev) [Forum]
4: Slowakei, Rožňavská kotlina (Rosenauer Kessel), Stadt Rožňava (Rosenau), ca. 300 m, 19. April 2014 (fot.: Andrej Makara) [Forum]
5: Russland, Oblast Moskau, Bezirk Orechowo-Sujewo, Dorf Topolinyy, Weg über das Moor, 118 m, 18. Juni 2014 (det. & Freilandfoto: Andrey Ponomarev) [Forum]
Der Falter überwintert und fliegt je nach lokalem Klima ab Februar bis April oder Mai. Die nächste Generation findet sich, auch wieder abhängig vom Lokalklima, ab Ende Mai oder auch erst Anfang Juli und fliegen nur recht kurze Zeit. In Europa steigt die Art bis etwa 2000 m, in Asien bis 3000 m. Das ♀ legt, zumindest in Mitteleuropa, die Eier nicht in Gelegen rund um die Zweige, sondern in Haufen an die Zweigspitzen von Weiden (Salix-spp.), Ulmen (Ulmus-spp.) und Zürgelbaum (Celtis-spp.), meist in ein bis zwei Metern Höhe. Sind die Raupen geschlüpft, "zerfließen" die Eigelege jedoch, sodass die leeren Hüllen sich dem Zweig anschmiegen. In Europa ist die an Gewässern und auf sumpfigen Wiesen wachsende Grauweide (Salix cinerea) die wichtigste Nahrungspflanze, in Nordeuropa wird auch oft Teeblättrige Weide (Salix phylicifolia) genutzt. Die Raupe verpuppt sich nicht am Zweig der Nahrungspflanze, sondern in der Bodenvegetation. Die Falter schlüpfen in Osteuropa zuweilen in Massen gleichzeitig. Dann wandern immer wieder Schwärme nach Finnland und Schweden, seltener weiter südlich nach Norddeutschland und weiter nach Westeuropa. Auch der Osten Österreichs wird zuweilen von einzelnen Einwanderern erreicht.
(Autor: Jürgen Hensle)
„der Rotschwarze.“
SPULER 1 (1908: 18R)
Papilio xanthomelas [DENIS & SCHIFFERMÜLLER], 1775 - bzw. [SCHIFFERMÜLLER], 1775 – ist nach KUDRNA & BELICEK (2005) – wiederholt in KUDRNA et al. (2011) – nomen nudum, da es in der Arbeit weder eine Beschreibung noch einen Hinweis auf eine Abbildung gibt, die Mindestvoraussetzungen für eine Beschreibung gemäß Code (ICZN) also nicht gegeben seien. Autor wäre demnach erst ESPER (1781). Die Fauna Europaea [Fauna Europaea, Version 2.4, last update 27 january 2011] folgt hier - anders als in den vergleichbaren Fällen - offensichtlich (absichtlich oder versehentlich?) dieser Interpretation.
WIEMERS et al. (2018) verwenden weiterhin den Namen "Nymphalis xanthomelas ([DENIS & SCHIFFERMÜLLER], 1775)" und begründen ihr Vorgehen: "An exceptional case which would cause a large number of changes in the names of Lepidoptera are many of the names published by [Denis & Schiffermüller] (1775) which are lacking a sufficient description, but have already been used for a very Long time. In accordance with the opinion of the Fauna Europaea editorial team, we have not replaced these names. The effect on butterfly taxonomy would be rather marginal, however, because only one butterfly species would have to change its name (Nymphalis vaualbum to Nymphalis l-album (Esper, 1781)) and five others only their authorship, see Kudrna and Belicek (2005). We are looking forward to a decision of the ICZN to solve this matter (see Kudrna 2015)."
Wir schließen uns diesem Vorgehen an, zumal in der "Dotterweidenf-R. (Salicis vitellinae)" eine (nomenklatorisch allerdings nicht ausreichende) Indikation gesehen werden könnte.
(Autor: Erwin Rennwald)
N. xanthomelas ist vom nordgriechischen Pindos-Gebirge über den Balkan, die Slowakei und Ostpolen bis Ostsibirien und Japan verbreitet. Vor 2014 traten zugewanderte Einzelfalter nur sehr selten auch in Mittel- und Westeuropa (siehe Diagnosebild 1-2) auf. Seit 2010 hat sich N. xanthomelas jedoch im Südosten Schwedens und in Südfinnland stark ausgebreitet und im Juli 2014 erfolgte erstmalig ein starker Einflug, wohl von Polen, Weißrussland und dem westlichen Russland aus, quer durch Norddeutschland bis in die Niederlande und Ostengland.
(Autor: Jürgen Hensle)
In Bezug auf Esper übernehmen wir hier die detailliert von HEPPNER (1981) recherchierten Publikationsjahre.
(Autor: Jürgen Rodeland)