Gazoryctra Ganna

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Bestimmungshilfe / Schmetterlingsfamilien / Hepialidae (Wurzelbohrer)
EU M-EU 00060 Gazoryctra ganna (HÜBNER, [1804]) - Hübners Alpen-Wurzelbohrer

1: Schweiz, Iffigenalp, Berner Oberland, auf ca. 2000 m, 21. August 2011 (det. & fot.: Stefan Egli), conf. Uwe Geulen [Forum]
2, ♂: Schweiz, Leukerbad, Gemmipass, alpiner Rasen, 2320 m, 8. August 1998 (Foto: Rudolf Bryner), det. Rudolf Bryner
3-4, ♂: Schweiz, Grindelwald, First/Faulhorn, 2360 m, 1. August 2012 (det. & leicht manipulierte Freilandfotos: Martin Albrecht) [Forum]
5, ♀: Deutschland, Bayern, Schneibstein, Berchtesgadener Alpen, 2100 m, 30. August 2005 (Foto: Markus Schwibinger), conf. Rudolf Bryner [Forum]
6-7, ♀: Russland, Oblast Moskau, Bezirk Shatursky, Dorf Pochinki, Nachmittag im Wald, 20. September 2017 (det. & fot.: Andrey Ponomarev) [Forum]


Raupe

1, vermutlich vor der 3. (letzten) Überwinterung: Schweiz, Savièse, Sanetschpass, 2250 m, 8. August 1998, leg. Werner Huber & Peter Sonderegger (Studioaufnahme: Rudolf Bryner), det. Rudolf Bryner [Forum]


Puppe

1: Schweiz, Leukerbad, Gemmipass, 2320 m, 8. August 1998, leg. Hans-Peter Wymann & Rudolf Bryner (manipulierte Freilandaufnahme: Rudolf Bryner), det. Rudolf Bryner [Forum]



Diagnose

Männchen

1, ♂: Finnland, Kanta-Häme, Janakkala, Tervakoski, 23. August 2003 (leg. & fot: J. Tyllinen, kleines Bild redaktionell an Standardmaße angepasst)


Weibchen

1, ♀: Finnland, Kanta-Häme, Janakkala, Tervakoski, 16. August 1993 (leg. & fot: J. Tyllinen, kleines Bild redaktionell an Standardmaße angepasst)


Erstbeschreibung

HÜBNER, J. ([1804]: pl. 50 fig. 214) [nach Copyright-freiem Scan auf www.biodiversitylibrary.org]

Hinweis: Die grauschwarzen Partien der Vorderflügel auf diesem Bild waren ursprünglich weiß oder silberweiß (chemische Umwandlung des Farbstoffs Bleiweiß).

Später hierzu erschienener Text

HÜBNER ([1810]: 154) [reproduziert von Jürgen Rodeland nach Band im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe]



Biologie

Habitat

1, kurzrasige, beweidete Fläche im Hochgebirge (Begleitarten u.a. Erebia nivalis, E. gorge, E. epiphron, Boloria napaea, Colias phicomone): Schweiz, Grindelwald, First/Faulhorn, 2360 m, 1. August 2012 (Foto: Martin Albrecht)
2-3: Russland, Oblast Moskau, Bezirk Shatursky, Dorf Pochinki, 20. September 2017 (fot.: Andrey Ponomarev) [Forum]


Lebensweise

Gazoryctra ganna ist eine hochalpine Hepialiden-Art, welche vor allem am Vormittag aktiv ist und nicht sehr oft beobachtet wird. (Martin Albrecht)

Vor der Verpuppung legt die Raupe aus einer Tiefe von rund 10 cm eine senkrecht zur Bodenoberfläche führende Gespinströhre an, in welcher sich die Puppe offenbar beliebig nach oben oder unten fortbewegen kann. Im Bild (oben) die Puppe eines schlupfbereiten Falters am oberen Ende der von uns vorsichtig geöffneten und quer geschnittenen Gespinströhre. Die Exuvien gucken nach dem Schlupf der Falter einige Zentimeter aus dem Boden [Rudolf Bryner].



Weitere Informationen

Etymologie (Namenserklärung)

Vielleicht aus dem altgriechischen γανἀω = ich glänze, prange.


Andere Kombinationen

Synonyme


Taxonomie

Die Fauna Europaea [Fauna Europaea, last update 23. July 2012, Version 2.5] nennt 1808 als Jahr der Erstbeschreibung.


Faunistik

G. ganna ist im Alpenraum von Frankreich über die Schweiz, Italien bis nach Österreich verbreitet. Hinzu kommt ein zweites hochnordisches Verbreitungsgebiet von Schweden über Finnland bis tief in den Norden Russlands.

Das Vorkommen in Deutschland wurde lange angezweifelt: Die auf Fr. Mayer zurückgehende Angabe von REUTTI (1898) aus Baden-Württemberg (in der Baar bei Hüfingen) wird von SPEIDEL (1994) als sehr wahrscheinliche Fehlbestimmung zurückgewiesen. Im Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands von GAEDIKE & HEINICKE (1999) verblieben damit nur angeblich unsichere Meldungen aus Bayern. PRÖSE et al. (2003) widersprachen: "Das Vorkommen dieser Art in Bayern stand nie in Zweifel. Nachweise aus dem Allgäu: Mädelegabel, 22. viii.1979; Nebelhorn, 23.viii.1982, 30.vii.1993; alle leg. BAUMBERGER." Wie das Falterfoto von M. Schwibinger vom Schneibstein, Berchtesgadener Alpen, 2100 m, vom 30. August 2005 zeigt (s.o.), kommt die Art in diesem Bundesland noch immer vor. Der Eintrag "doubtful" für Deutschland in der Fauna Europaea [Fauna Europaea, last update 29 August 2013, version 2.6.2] ist damit falsch.

(Autor: Erwin Rennwald)


Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Wir folgen den Angaben von HEMMING (1937: 245 und 178). Für die Tafel 50 gibt HEMMING als Zeitspanne, innerhalb der sie publiziert wurde, “[July 1803]-[1808]” an, für den Text Ende Juni 1810.

(Autor: Jürgen Rodeland)


Literatur


Informationen auf anderen Websites (externe Links)


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