1: Frankreich, Massif des Maures, Côte d'Azur, Les Issambres, 10. April 2005 (Foto: Cornelia Middendorf), det. Heiner Ziegler [Forum]
2: Spanien, Andalusien, Umgebung Monachil, 12. April 2007 (Freilandfoto: Stefan Ratering), conf. Heiner Ziegler [Forum]
3-4, ex-larva-Zucht: Portugal, Westalgarve, Odemira, 14. Mai 2005 (Studiofotos: Walter Schön), conf. Heiner Ziegler [Forum]
5: Spanien, Gerona, Tossa de Mar, 20. März 2008 (Foto: Daniel Bolt), det. Daniel Bolt [Forum]
6: Frankreich, Provence-Alpes-Côte d'Azur, Dept. Var, La Croix-Valmer, ca. 100 m, 27. Mai 2009 (Foto: Herbert Fuchs), det. Herbert Fuchs, conf. Jürgen Hensle [Forum]
7: Spanien, Andalusien, Málaga-Cártama, Zusammenfluss beim Río Grande und Río Guadalhorce, 48 m, 28. April 2012 (Freilandfoto: Hildegard Stalder), det. Jürgen Hensle [Forum]
8: Portugal, Algarve, bei Tavira, 5 m, Mastixbaumplantage, 23. April 2012 (fot.: Andreas Pardey), det. Jürgen Hensle [Forum]
9: Frankreich, Département Var, Solliès-Toucas, Les Esplanes, 250 m, 12. April 2014 (det. & fot.: Jochen Kostewitz) [Forum]
1: Marokko, Provinz Chtouka-Aït Baha, Parc National Sousse-Massa, westlich Sidi R'Bat, 65-70 m, 1. April 2018 (leg., det. & fot.: Hermann Falkenhan) [Forum]
1, an Biscutella spec.: Frankreich, Bouches-du-Rhône, Marseille, Calanques, Wanderweg Faculté des Sciences de Luminy nach Col de Sugiton, ca. 170 m, 23. Mai 2018 (det. & Freilandfoto: Jens Philipp) [Forum]
1: Portugal, Westalgarve, Odemira, 14. Mai 2005 (Freilandfoto: Walter Schön), conf. Heiner Ziegler [Forum]
2-3, halb ausgewachsene Raupe: Spanien, Katalonien, Tremp, 500 m, leg Eier 4.-6. Mai 2009 auf Brillenschötchen-Blüten, 17. Mai 2009 (Fotos: Herbert Stern), det. Herbert Stern [Forum]
4: Spanien, Katalonien, Tremp, 500 m, leg Eier 4.-6. Mai 2009 auf Brillenschötchen-Blüten, 19. Mai 2009 (Foto: Herbert Stern), det. Herbert Stern [Forum]
5-6, verpuppungsreife Raupe: Spanien, Katalonien, Tremp, 500 m, leg Eier 4.-6. Mai 2009 auf Brillenschötchen-Blüten, 20. Mai 2009 (Fotos: Herbert Stern), det. Herbert Stern [Forum]
7-8: Frankreich, Provence, Forêt Dominale de Venasque, an Biscutella laevigata, 6. Mai 2011 (det. & fot.: Ursula Beutler) [Forum]
9-10: Frankreich, Luberon, Gorges de l'Aiguebrun, 2. Mai 2011 (det. & fot.: Georg Paulus), conf. Jürgen Hensle [Forum]
1, ex-larva-Zucht: Portugal, Westalgarve, Odemira, 14. Mai 2005 (Studiofoto: Walter Schön), conf. Heiner Ziegler [Forum]
2-3: Marokko, Provinz Chtouka-Aït Baha, Parc National Sousse-Massa, westlich Sidi R'Bat, 65-70 m, 25. März 2018 (leg., cult., det. & fot.: Hermann Falkenhan) [Forum]
4: Marokko, Provinz Chtouka-Aït Baha, Parc National Sousse-Massa, westlich Sidi R'Bat, 65-70 m, 6. April 2018 (leg., cult., det. & fot.: Hermann Falkenhan) [Forum]
1-3, ♂: Daten siehe Etikett (fot.: Michel Kettner), coll. ZSM
1-3, ♀: Daten siehe Etikett (fot.: Michel Kettner), coll. ZSM
Euchloe crameri | Iberochloe tagis |
Euchloe crameri kann vor allem mit Iberochloe tagis verwechselt werden, welche dieser Art sehr ähnlich ist. I. tagis ist meist deutlich kleiner und der Analwinkel, also der unterste Teil der Hinterflügel ist bei dieser Art schwächer gewinkelt, mehr rundlich angelegt. Ein ebenfalls gut erkennbares Unterscheidungsmerkmal ist der Verlauf des Vorderrandes der Hinterflügel. Dieser ist bei I. tagis sanft gerundet, ohne Knick. Bei E. crameri (und auch E. ausonia) ist ein deutlicher Knick erkennbar (Farbtafeln: Heiner Ziegler, siehe [Forum]).
Zudem sind die südwestlichen Unterarten von I. tagis, die im Verbreitungsgebiet von E. crameri fliegen, unterseits meist schwächer weiß gezeichnet als diese. Sehr ähnlich ist auch E. simplonia. Bei dieser Art ist der schwarze Fleck am Vorderrand des Vorderflügels meist deutlich schmaler. Zudem läuft er stets in den Rand aus, was bei E. crameri nie der Fall ist. Weitere ähnliche Arten, wie Pontia daplidice oder E. belemia lassen sich durch genaue Betrachtung der dunklen Zeichnung der Flügeloberseite und der Musterung der Hinterflügel-Unterseite auch vom Laien leicht unterscheiden.
BUTLER (1869: 271) [nach Copyright-freiem Scan auf www.biodiversitylibrary.org]
E. crameri fliegt vor allem in trockenem, offenen Gelände. So auf trockenen Wiesen und Felsensteppen, an Waldrändern und auf vernachlässigtem Kulturland, in offenen Olivenhainen, an Straßenrändern und – speziell in Westfrankreich und im Gebirge – auch auf etwas feuchteren Wiesen. Im Gebirge steigt E. crameri bis auf 2000 m, in Nordafrika auch noch darüber.
Die Art bildet meist zwei Generationen aus. Die erste fliegt ab Mitte März bis Ende Mai, die 2. Ende Mai bis Ende Juni. Im höheren Bergland wird hingegen nur eine Generation ausgebildet, die dann dort meist im Juni/Juli fliegt.
Die Raupe ernährt sich ausschließlich von den Blüten und Früchten ihrer Nahrungspflanzen. Dies sind verschiedene Kreuzblütler wie z. B. Brillenschötchen (Biscutella-spp.), Färber-Waid (Isatis tinctoria) und Hederich (Raphanus raphanistrum). Die frühe Flugzeit, die schnelle Entwicklung und das breite Spektrum von Arten, an welcher die Raupe frisst, erlauben in tieferen Lagen meist die Ausbildung von zwei Generationen. In sehr warmen und trockenen Regionen aber, wo die Pflanzenwelt bereits sehr früh im Jahr verdorrt, wird nur eine ausgebildet. Die Puppe, welche von der letzten Generation abstammt, überwintert. Sind die Bedingungen im nächsten Frühjahr ungünstig, ist es so trocken, dass die Nahrungspflanzen nicht erblühen, kann die Puppe – auch mehrmals – überliegen, also den Falter erst im darauffolgenden Jahr ergeben.
Wie fast alle Blüten befressenden Arten, ist die Raupe carnivor veranlagt.
(Autor: Jürgen Hensle)
1: Spanien, Andalusien, Provinz Cádiz, Parque Natural de la Sierra de Grazalema, vic. Villaluenga del Rosario, 800 m, 25. April 2011 (Foto: Klaus Nowak)
2: Spanien, Andalusien, Málaga-Cártama, Zusammenfluss beim Río Grande und Río Guadalhorce, 48 m, 28. April 2012 (Foto: Hildegard Stalder)
3: Spanien, Andalusien, Granada, bei Bérchules, 1400 m, 19. April 2018 (fot.: Wolfgang Langer) [Forum]
Nach Mitteilung von Heiner Ziegler liegen von Schweizer Fundorten zwei alte Sammlungsexemplare vor - Sammlung VORBRODT im Naturhistorischen Museum Bern und Sammlung ZIEGLER, vermutlich Zuchtmaterial aus Frankreich. Das Tier im Museum Bern war als Euchloe ausonia fehldeterminiert, so dass ausonia aus der Schweizer Fauna zu streichen ist.
Euchloe crameri ist von der Wüste Südjordaniens über Unterägypten und die Gebirge der Sahara bis Tunesien und Marokko verbreitet. In Europa tritt er in ganz Portugal und Spanien, jedoch nur auf dem Festland auf. In Frankreich war er ursprünglich über fast das ganze Land verbreitet, hat sich aber in den letzten Jahrzehnten aus der nördlichen Hälfte weitgehend zurückgezogen. Heute findet man ihn vor allem noch im mediterran beeinflussten Süden, nördlich bis Briançon und Lyon, aber vereinzelt auch im Westen und Norden bis in die südliche Bretagne und in die Champagne. In Italien ist er auf den Norden beschränkt, fliegt in Ligurien und dem angrenzenden Apennin, aber auch am Gardasee und in Südtirol. In Ligurien fliegt er gebietsweise syntop und synchron mit der östlich anschließenden Schwesterart E. ausonia. Zur Unterscheidung von dieser, siehe dort.
BALLETTO et al. (2020: 391) teilen mit: “Rothschild, although wrongly supposing that Butler’s name was based on a single specimen, can be deemed as having designated one of the NHMUK specimens from “Spain” as the lectotype, under Art. 74.6 (ICZN 1999).”