Euchloe Ausonia

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Bestimmungshilfe / Schmetterlingsfamilien / Pieridae (Weißlinge)
EU 06985 Euchloe ausonia (HÜBNER, [1804]) - Östlicher Gesprenkelter Weißling

1: Türkei, Alanya, 22. April 2003 (Foto: Markus Schwibinger), det. Markus Schwibinger
2: Griechenland, Ostägäis, Chios, 18. April 2005 (Foto: Jochen Goldsche), det. Markus Schwibinger [Forum]
3, ♂: Griechenland, Sterea Ellada, Delfi 505 m, 38°28'50"N 22°30'54"E, 19. April 2007
4, ♂: Griechenland, Parapotamos (10 km nee Igoumenitsa), 42 m, 39°33'18,77"N 20°18'42.92"E, 1. April 2007
5, ♀: Griechenland, Ditiki Makedonia, Siatista 740 m, 40°14'28"N 21°33'40"E, 11. April 2007
6: Griechenland, Halbinsel Pilion, Neohori, 28. Mai 2006 (Freilandfoto: Walter Schön), det. Walter Schön
7-8, ssp. volgensis KRULIKOWSKI, 1897: Ukraine, Krim, Pheodosia, Koktebel, 11. April 2006 (Fotos: Jarosław Bury), det. Jarosław Bury [Forum]
9: Zypern, Macchie bei Agia Napa, 31. März 2007 (Foto: Dominik & Christopher Rabl), det. Christopher Rabl [Forum]
10-11: Türkei, Antalya, Lara (Kundu), 0 m, 11. März 2009 (Freilandfotos: Vaclav Masek), conf. Jürgen Hensle [Forum]
12, ♀: Armenien, Vayots Dzor, Sulemapass, 4. Juni 2010 (det. & Foto: Heiner Ziegler) [Forum]
13-14: Griechenland, Peloponnes, Achaia, Mt. Klokos, Umgebung Pteri, 1300 m, 14. Juni 2012 (det. & fot.: Markus Dumke) [Forum]
15-16, ssp. kruegeri TURATI, 1905: Italien, Sizilien, Provinz Messina, Giardini-Naxos, ca. 11 m, 27. März 2013 (det. & fot.: Martin Wachsmann) [Forum]


Balz

1: Türkei, Antalya, Lara-Kundu, 7 m, 24. März 2010 (Freilandfoto: Vaclav Masek), det. Vaclav Masek [Forum]
2-3: Griechenland, Samos, Steinbruch nahe Koumaradei, 3. April 2010 (Freilandfotos: Bernhard Jost), det. Bernhard Jost [Forum]


Kopula

1, ssp. volgensis KRULIKOWSKI, 1897: Russland, Oblast Moskau, Bezirk Serpuchow, vic. Puschtschino, Schutzgebiet "Steppeninsel", 17. Juni 2012 (Freilandfoto: Ilya Ustyantsev), det. Ilya Ustyantsev [Forum]


Eiablage

1, ♀, Eiablage: Griechenland, Epiros, Platoki (20 km nee Igoumenitsa), 500 m, 39°34'53"N 20°28'36"E, 1. April 2007 (Freilandfoto: Heiner Ziegler), det. Heiner Ziegler [Forum]
2, ♀: Armenien, Ararat, Yeraskhavan, 27. Mai 2010 (det. & Foto: Heiner Ziegler) [Forum]


Raupe

1-2: Griechenland, Oxinia bei Meteora, 8. und 12. Juni 2006 (Fotos: Walter Schön), det. Walter Schön
3-4: Griechenland, Rhodos, südlich Apolakkia, 19. April 2007 (Freilandfotos: Martin Semisch), det. Heiner Ziegler [Forum]
5, L5: Armenien, Ararat, Urtsadzor 9 km E Vedi, Khosrov-Reservat, 1200 m, an Lepidium vesicarium, 12. Juni 2010 (det. & Foto: Heiner Ziegler) [Forum]


Puppe

1: Griechenland, Oxinia bei Meteora, 17. Juni 2006 (Studiofoto: Walter Schön)
2: Armenien, Ararat, Urtsadzor 9 km E Vedi, Khosrov-Reservat, 1200 m, 18. Juni 2010 (Studiofoto: Heiner Ziegler), det. Heiner Ziegler [Forum]


Ei

1-2: Griechenland, Peloponnes, Achaia, Agias Lavras, etwa 1000 m, 6. Juni 2012 (Foto: Markus Dumke), det. Markus Dumke [Forum]



Diagnose

Männchen

1-2,♂, ssp. naina KOZHANTSHIKOFF, 1923: Russland, Burjatien, Ostsajangebirge, 27 km NW Mondy, 51.867°N, 100.751°E, 2000 m, 30. Juni 2012, am Tag (leg., präp., fot.: Hartmuth Strutzberg), det. Werner Back & Hartmuth Strutzberg [Forum]


Weibchen

1-2,♀, . naina KOZHANTSHIKOFF, 1923: Russland, Burjatien, Ostsajangebirge, 31 km NW Mondy, 51.911°N, 100.761°E, 1870 m, 13. Juli 2012, am Tag (leg., präp., fot.: Hartmuth Strutzberg), det. Werner Back & Hartmuth Strutzberg [Forum]

Im Gegensatz zu Euchloe crameri kann E. ausonia innerhalb ihres Verbreitungsgebietes kaum mit anderen Arten verwechselt werden.
Ähnliche Arten, wie Pontia edusa oder das Weibchen von Anthocharis cardamines lassen sich durch genaue Betrachtung der dunklen Zeichnung der Flügeloberseite und der Musterung der Hinterflügel-Unterseite auch vom Laien leicht unterscheiden. Allenfalls in der Toskana, kann evtl. noch die sehr ähnliche Iberochloe tagis auftreten. Diese Art ist meist kleiner, der Knick am Analwinkel (also dem äußersten unteren Punkt) des Hinterflügels ist schwächer und bei der in der Toskana fliegenden ssp. calvensis CASINI, (1993) geht die schwarze Färbung des stets sehr ausgedehnten Diskoidalflecks in die Aderbegrenzung der Vorderflügelzelle über.

In Ligurien überschneiden sich E. crameri und E. ausonia und kommen gleichenorts gleichzeitig vor. Euchloe crameri hat einen leicht konkaven Außenrand des Vorderflügels, der von E. ausonia ist minimal konvex, fast gerade. An allen anderen Fundorten kann E. ausonia allein durch die Fundortangabe determiniert werden.


Ähnliche Arten:


Erstbeschreibung

HÜBNER ([1804]: pl. 113 figs. 582-583) [nach Copyright-freiem Scan auf www.biodiversitylibrary.org]

Später hierzu erschienener Text

HÜBNER ([1806]: 64-65) [reproduziert von Jürgen Rodeland nach Band im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe]

Die Indikation „Pap. 416. Mas“ bezieht sich auf die Abbildung 416 auf Tafel 83, die nach HEMMING (1937: 228) [1800] erschien. Das Taxon ist auf dieser Tafel mit „Belia“ beschriftet.

(Autor: Jürgen Rodeland)



Biologie

Lebensraum und Lebensweise

E. ausonia ist eine häufige Art. Sie fliegt vor allem in trockenem, offenen Gelände. So auf trockenen Wiesen und Felsensteppen, an Waldrändern und auf vernachlässigtem Kulturland, in offenen Olivenhainen, an Straßenrändern und auf Bergwiesen mit reichlichem Vorkommen von Nektarpflanzen, bevorzugt Kreuzblütlern. In Europa steigt E. ausonia im Gebirge bis auf etwa 2000 m, in Asien aber auch noch deutlich darüber. Auch diese Art neigt zum Hilltoppingflug also dem Rendezvous der Geschlechter auf dem Gipfel von Hügeln und Bergen. In sehr großen Höhen angetroffene Falter sind dort also wahrscheinlich nicht dauerhaft heimisch, sondern haben diesen Platz nur zur Paarung aufgesucht. Die Art bildet meist zwei Generationen aus. Die erste fliegt ab Mitte März bis Ende Mai, die 2. Ende Mai bis Ende Juni. Im höheren Bergland wird hingegen nur eine Generation ausgebildet, die dann dort etwa im Juni/Juli fliegt.
Die Raupe ernährt sich ausschließlich von den Blüten und Früchten ihrer Nahrungspflanzen. Dies sind verschiedene Kreuzblütler wie z. B. Brillenschötchen (Biscutella-spp.), Färber-Waid (Isatis tinctoria) und Echtes Zackenschötchen (Bunias erucago). Die frühe Flugzeit, die schnelle Entwicklung und das breite Spektrum von Arten, an welcher die Raupe frisst, erlauben in tieferen Lagen meist die Ausbildung von zwei Generationen. In sehr warmen und trockenen Regionen aber, wo die Pflanzenwelt bereits sehr früh im Jahr verdorrt, wird nur eine ausgebildet. Die Puppe, welche von der letzten Generation abstammt, überwintert. Sind die Bedingungen im nächsten Frühjahr ungünstig, ist es so trocken, dass die Nahrungspflanzen nicht erblühen, kann die Puppe – auch mehrmals – überliegen, also den Falter erst im darauffolgenden Jahr ergeben.
Wie fast alle Blüten befressenden Arten, ist die Raupe carnivor veranlagt.

(Autoren: Jürgen Hensle und Heiner Ziegler [Forum])


Habitat

1: Griechenland, Ditiki Makedonia, Siatista 740 m, 40°14'28"N 21°33'40"E, 11. April 2007 (Foto: [Heiner Ziegler])
2: Ukraine, Krim, Pheodosia, Koktebel, 11. April 2006 (Foto: Jarosław Bury) [Forum]
3: Zypern, Paphos, Nikokleia, 60 m, am Fluss Dhiarizos, 1. April 2013 (Foto: Egbert Friedrich) [Forum]
4, ssp. naina KOZHANTSHIKOFF, 1923: Russland, Burjatien, Ostsajangebirge, 27 km NW Mondy, 51.867°N, 100.751°E, 2000 m, 30. Juni 2012 (fot.: Hartmuth Strutzberg) [Forum]



Weitere Informationen

Andere Kombinationen

Synonyme

Unterarten


Nomenklatur

Bis zur grundlegenden Klärung des Artenkomplexes Euchloe ausonia - E. crameri - E. simplonia durch Werner BACK herrschte diesbezüglich nomenklatorische Verwirrung.

(Autor: [Heiner Ziegler])


Verbreitung

E. ausonia fliegt von Ligurien aus südlich bis Sizilien, in Dalmatien, Albanien, Mazedonien, Griechenland, Bulgarien, der Türkei, auf der Krim, in Südrussland und von dort über den Kaukasus bis in den Nordiran, Zentralasien und den Himalaja. Ferner in Westsyrien, im Libanon, Israel und Westjordanien.
In SW-Europa und in der Schweiz fehlt die Art (z.T. falsche Literaturangaben infolge Verwechslung mit E. crameri oder mit der einbrütigen E. simplonia). In Ligurien überschneiden sich E. crameri und E. ausonia und kommen gleichenorts gleichzeitig vor.


Typenmaterial

BALLETTO et al. (2020: 392) designieren als Neotypus: “The ♀ specimen in MZUF from: [Central Italy:] Lazio: Formia [Monti Ausoni] 14.4.1938 [legit.]. Querci, Ex coll. R. Verity, ‘68’, as neotype of [Papilio] ausonia Hübner, [1804]. (Fig. 1B). Specimen unnumbered.”

Der Instituts-Code MZUF steht für „Museo Zoologico La Specola, Università di Firenze“.


Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Wir folgen den Angaben von HEMMING (1937: 230 und 177). Für die Tafel 113 gibt HEMMING als Zeitspanne, innerhalb der sie publiziert wurde, “[July 1803]-[1804]” an, für den Text 15. November 1806.

(Autor: Jürgen Rodeland)


Literatur


Bestimmungshilfe / Schmetterlingsfamilien / Pieridae (Weißlinge)
EU 06985 Euchloe ausonia (HÜBNER, [1804]) non-d-ch-a

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