1-3: Deutschland, Rheinland-Pfalz, Daten siehe Etiketten (fot.: Michel Kettner), coll. ZSM, "Klimesch-Sammlung"
MEYRICK (1902: 577) [nach Copyright-freiem Scan auf www.biodiversitylibrary.org]
BENDER (1940) fand durch die Untersuchung des Darminhalts von Raupen heraus, dass sie sich in Weinkellern mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von über 90 % ausschließlich von Pilzen und Bakterien ernähren. Er fand sie bevorzugt an feuchten Stellen von Fässern, meist im Winkel zwischen Fassboden und -daube. Auf einem der Wand zugekehrten Boden eines Stückfasses zählte er 347 Raupen im letzten Stadium. Die Puppe liege frei oder höchstens unter einem aus versponnenen Kotteilchen bestehenden Gespinst. "Die Falter reagieren kaum auf Licht. Sie laufen oder fliegen oft erst weg, wenn man eine Kerze auf 10 cm genähert hat."
BENDER (1940) berichtet unter Berufung auf MEYRICK (1928: 817), dass die aus Neuseeland beschriebene Art vor 1928 in England ausschließlich in Häusern und Kellern der Stadt Gloucester gefunden wurde. Für Deutschland wies BENDER die Art erstmals 1936 nach, und zwar in denselben Weinkellern, die STELLWAAG 1922 untersucht habe, ohne dort D. pactolia zu finden. In seiner tabellarischen Übersicht der von ihm am meisten besuchten Weinkeller listet BENDER (1940: 547) Nachweise von D. pactolia aus Bad Neustadt an der Weinstraße, Deidesheim und Bad Dürkheim (Pfalz), Ebernburg (Nahe), Oppenheim, Mainz, Bodenheim und Bingen (Rheinhessen), Johannisberg (Rheingau), Bensheim (hessische Bergstraße) und Heidelberg auf. Außerdem sei ihm ein Vorkommen in einem Keller in Kitzingen am Main (Bayern) bekannt. STELLWAG (1928) behandelt die Art nicht.
JÄCKH (1942) nennt Funde von 1938 aus dem Weinkeller der Loreley-Gaststätte.
Erst mit großem zeitlichen Abstand folgte eine weitere Meldung aus Deutschland, diesmal ganz aus dem Westen des Saarlands, wo 1991 ein Nachweis gelang ([Werno, A. (2020): Lepidoptera-Atlas 2019. Verbreitungskarten Schmetterlinge (Lepidoptera) im Saarland und Randgebieten.]) Weitere Meldungen aus Deutschland liegen nicht vor, so dass die Art als derzeit verschollen zu gelten hat.
Nach SAUTER & WHITEBREAD (2005) wurde die Art auch in der Schweiz nachgewiesen. SWISSLEPTEAM (2010) führt die Art allerdings nur mit Literaturangabe aus dem Mittelland an.
(Autor: Jürgen Rodeland, ergänzt: Erwin Rennwald)