1, ♂: Österreich, Niederösterreich, Schwarzau/Stf., 30. April 2002
2, ♀: Österreich, Niederösterreich, Guntrams/Schwarzau, 3. Mai 2002 (Fotos 1-2: Peter Buchner), det. Peter Buchner
3-4, ♂, und 5, ♀: Slowenien, Karst-Region, Osp 1. Nachzucht, 22. April 2006 (Studiofotos: Rudolf Haller), cult. Rudolf Haller [Forum]
6: Slowenien, Crnotice, 12. April 2007 (Foto: Heinz Habeler), det. Heinz Habeler
7-8, ♂: Frankreich, Var (83), Le Muy, Bois de Malvoisin (Le Muy - Bagnols), 78 m, 21. April 2011 (det. & fot.: Heiner Ziegler) [Forum]
9, ♂, & 10, ♀: Bulgarien, Chaskowo, 1 km NW Jerusalimowo, 130 m, N 41° 54' 11", E° 26 5' 36", Weideland und Trockenwiesen umgeben von Flaumeichenbeständen und Paliurus-Sträuchern, 4. April 2012, Lichtfang (det. & fot.: Christian Papé) [Forum]
11-12, ♂: Frankreich, Provence, Département Var, nördlich Toulon, westlich Besse-sur-Issole, 270 m, Raupenfund am 23. Mai 2014, e.l. 3. März 2015 (leg., cult., det. & fot.: Egbert Friedrich) [Forum]
1-2: L1-Raupe: Slowenien, Karst-Region, Osp, 1. Nachzucht, Aufnahmen vom 22. Mai 2006 (Studiofotos: Rudolf Haller), cult. Rudolf Haller
3-4: L2-Raupen: Daten wie oben
5: L3-Raupe: Daten wie oben, Aufnahme vom 27. Mai 2006
6: L4- Raupe: Daten wie oben
7-8: L5-Raupen: Daten wie oben, Aufnahme vom 5. Juni 2006 [Forum]
9: Bulgarien, Struma-Tal, Koschuch, 18. Mai 2008 (Freilandfoto: Christian Papé), det. Christian Papé, conf. Heidrun Melzer (Bild gedreht) [Forum]
10-12: Armenien, Kotayk, Garni, Khosrov-Reservat, Azat-Klamm 1250 m, Raupenfund Prof. Dr. Peter Duelli an Celtis sp., 20. Juni 2011 (det. & Freilandfoto: Heiner Ziegler) [Forum]
13-18: Frankreich, Provence, Département Var, nördlich Toulon, westlich Besse-sur-Issole, 270 m, am 23. Mai 2014 beim Abseilen von einer Ulme entdeckt (leg., cult., det. & fot.: Egbert Friedrich) [Forum]
13-14: 23. Mai 2014
15-16: 29. Mai 2014
17-18: 3. Juni 2014
1: Slowenien, Karst-Region, Osp, 1. Nachzucht, Aufnahmen vom 14. April 2006 bis 15. Juni 2006, (Studiofotos: Rudolf Haller), cult. Rudolf Haller [Forum]
2-4: Frankreich, Provence, Département Var, nördlich Toulon, westlich Besse-sur-Issole, 270 m, Raupe am 23. Mai 2014 (leg., cult., det. & fot. am 18. Juni 2014: Egbert Friedrich) [Forum]
1-2: Slowenien, Karst-Region, Osp, 1. Nachzucht, Aufnahmen vom 22. April 2006 (Studiofotos: Rudolf Haller), cult. Rudolf Haller [Forum]
1-2 und 3-4, zwei ♂♂: Daten siehe Etikett (coll. & Fotos: Egbert Friedrich)
1-2 und 3-4, zwei ♀♀: Daten siehe Etikett (coll. & Fotos: Egbert Friedrich)
Verwechslungsgefahr besteht zunächst mit Harpyia milhauseri. PRO NATURA – SCHWEIZERISCHER BUND FÜR NATURSCHUTZ (2000) machen aber darauf aufmerksam, dass die Art auch leicht für ein kleineres Exemplar einer Cucullia gehalten werden könnte, etwa Cucullia xeranthemi.
1, ♂: Österreich, Südsteiermark, Spielfeld, Katzengraben, Wiese, ca 260 m, am Licht, 11. April 2018 (det., präp. & Foto: Horst Pichler) [Falterbilder im Forum]
Weiteres zur Artbiologie im [Forum] und den folgenden Beiträgen
1, nach Westen geneigte Hänge mit Paliurus spina-christi: Bulgarien, Struma-Tal, Koschuch, 18. Mai 2008 (Foto: Christian Papé) [Forum]
2, Weideland und Trockenwiesen, umgeben von Flaumeichenbeständen und Paliurus-Sträuchern: Bulgarien, Chaskowo, 1 km NW Jerusalimowo, 130 m, N 41° 54' 11", E° 26 5' 36", 5. April 2012 (Foto: Christian Papé) [Forum]
„Ulmus, Ulme.“
SPULER 1 (1908: 94R)
Die Art wurde immer wieder einmal für Deutschland erwähnt, Belege dafür gab es aber (fast) nie. EBERT (1994) geht sehr ausführlich auf die Meldungen aus Baden-Württemberg (und Rheinland-Pfalz) ein:
"Aus unserem Faunengebiet liegen zwei alte Angaben vor, nämlich einmal von REUTTI (1898): "Bisher nur bei Lörrach gefunden (ROTH)", sowie eine solche von SCHNEIDER (1937): "Bei Rottweil von von SCHULER gefangen. Belegstück in der württ. Naturaliensammlung. Angeblich auch bei Bonfeld gefangen (SCHUMANN?)". Außerdem führt LITZELMANN (1966) diese Art vom Isteiner Klotz auf: "am 28.4.1951 ein totes Männchen am Nordportal des Klotzentunnels gefunden".
Dicranura ulmi geistert schon seit langem durch die mitteleuropäischen Faunenverzeichnisse. Auch aus dem Nachbarland Rheinland-Pfalz wurde sie bereits von GRIEBEL (1909) gemeldet und später wieder gestrichen (HEUSER & JÖST 1959). Die Angaben bei FORSTER (1960) "im südlichen Westdeutschland", ROUGEOT & VIETTE (1983) "Südwestdeutschland" und von FREINA & WITT (1987) "Südwestdeutschland (Südbaden)" sind alle kritiklos von SPULER (1908) übernommen worden: "Die recht seltene Art findet sich an einzelnen Orten Mittel- und Süddeutschlands, von Südbaden und der Wiener Gegend ab südlich bis Corsica ..." usw. Die Quelle für den Hinweis auf Südbaden liegt wiederum (siehe oben) bei REUTTI (1898), der seinerseits die Meldung eines offenbar nicht sehr kompetenten Gewährsmannes unüberprüft übernommen hat. Vermutlich lag eine Verwechslung mit Harpyia milhauseri vor, womit aber nicht in Abrede gestellt sein soll, dass hin und wieder einzelne Falter eingeschleppt worden sind, beispielsweise mit Holztransporten. Das von SCHNEIDER (1937) zitierte, bei Rottweil gefangene Tier könnte so zu uns gelangt sein. Jedenfalls war diese Art noch nie Bestandteil unserer Landesfauna und scheidet auch als Zuwanderer aus."
Soweit die Ausführungen von EBERT (1994), denen ich hier nur beipflichten kann. Zu ergänzen ist, dass E. LITZELMANN noch mit einer größeren Anzahl weiterer wenig glaubhafter Meldungen vom Isteiner Klotz aufgefallen ist, hier also fast grundsätzlich Verwechslung unterstellt werden muss.
PRETSCHER et al. (1998) und RENNWALD et al. (2012) nahmen Dicranura ulmi daher nicht in ihre Roten Listen Deutschlands auf (und erwähnten sie auch nicht bei den ausgeschlossenen Arten), genausowenig hatten WOLF & HACKER (2004) die Art in ihrer Roten Liste Bayerns erwähnt.
HASLBERGER & SEGERER (2016) sehen das für Bayern ganz anders: "In der Literatur Einzelmeldungen (EGGER 1863: 70, OSTHELDER 1926: 187 nota, MENHOFER 1955 a, 121, WITTSTADT 1960: 114), in der ZSM existiert auch ein Beleg aus dem Botanischen Garten in München vom 30.4.1939 (leg. SIAUT); auch bei Kallmünz will K. HEUBERGER (†) die Art einmal gesehen haben (sehr glaubhafte pers. Mitteilung an A. SEGERER, Aufzeichnungen oder Belege existieren allerdings nicht). Die verschiedenen, unabhängigen Angaben und Belege sprechen für ein früheres Vorkommen in Bayern, die Art ist auch aus allen umgebenden Nachbarstaaten bekannt." Überzeugen können mich auch diese Zeilen nicht, doch vor diesem Hintergrund nehmen wir die Art jetzt mit "?" für Deutschland auf.
Auch aus der Schweiz gibt es viele Meldungen ohne Substanz. Nach der kritischen Diskussion in PRO NATURA – SCHWEIZERISCHER BUND FÜR NATURSCHUTZ (2000) sind - mit Ausnahmen weniger Funde im Tessin und Wallis - alle anderen (durchweg alten) Meldungen im Land mit Fragezeichen in die Karte eingegangen. Zusammenfassend wird festgestellt: "In der Schweiz ist D. ulmi die seltenste Zahnspinnerart [...] Aus der Zeit nach diesen Angaben von 1911 sind uns nur noch vier Beobachtungen aus der Schweiz bekannt geworden, eine aus dem Tessin [...] und drei aus dem Zentralwallis [...]. Ob die Art in der Schweiz heute noch vorkommt, ist fraglich. Bei den zahlreichen Beobachtungen am Licht im Zentralwallis durch viele Lepidopterologen, allen voran durch N. VON ROTEN, ist D. ulmi jedenfalls nach 1975 nie mehr aufgetaucht. [...]"
HUEMER (2013) führt die Art für Österreich aus den Bundesländern Steiermark, Ober- und Niederösterreich, Wien und Burgenland an.
Insgesamt ist die Art von der Iberischen Halbinsel durch den nördlichen Mittelmeerraum ostwärts über Vorderasien bis zum Kaukasus und Ural verbreitet.
(Autor: Erwin Rennwald)