1: Italien, Vinschgau, Laatsch, e.l. 1. April 2004 (Foto/Diascan: Peter Lichtmannecker), det. Peter Lichtmannecker [Forum]
2-3, ♂: Frankreich, Provence, Département Var, nördlich Toulon, nordwestlich Besse-sur-Issole, 440 m, Raupen an Verbascum sp. 22. Mai 2014, e.l. 19. März 2015 (leg., cult., det. & fot.: Egbert Friedrich)
4-5 und 6-7, zwei ♀♀: Fund- und Zuchtdaten wie Bild 2-3, e.l. 13. und 19. März 2015 (leg., cult., det. & fot.: Egbert Friedrich) [Forum]
1: Schweiz, Unterengadin, Guarda, 11. August 2006 (Freilandfoto: Walter Schön), conf. Daniel [Forum]
2-3: Daten wie Bild 1 (Studiofotos am 13. August 2006: Walter Schön)
4: Italien, Grödnertal, St. Ulrich, 24. Juli 1981 (Foto: Michel Kettner), det. Michel Kettner [Forum]
5: Italien, Vinschgau, Laatsch, 23. Juni 2003 (Foto/Diascan: Peter Lichtmannecker), det. Peter Lichtmannecker [Forum]
6, kontrastreich gezeichnete Form: Österreich, Osttirol, Nikolsdorf, 670 m, 8. Juli 1978 (Studioaufnahme: Helmut Deutsch), leg., cult & det. Helmut Deutsch, conf. Axel Steiner
7-24: Frankreich, Provence, Département Var, nördlich Toulon, nordwestlich Besse-sur-Issole, 440 m, an Verbascum sp., 22. Mai 2014 (leg., cult., det. & fot.: Egbert Friedrich) [Forum]
1, Erdkokons: Daten siehe Raupenfotos 1-3 (Studiofoto: Walter Schön)
2-5: Frankreich, Provence, Département Var, nördlich Toulon, nordwestlich Besse-sur-Issole, 440 m, Raupen an Verbascum sp. 22. Mai 2014 (leg., cult., det. & fot. am 8. Juni 2014: Egbert Friedrich) [Forum]
1-2 und 3-4, zwei ♂♂: Daten siehe Etikett (coll. & Fotos: Egbert Friedrich)
1-2 und 3-4, zwei ♀♀: Daten siehe Etikett (coll. & Fotos: Egbert Friedrich)
TREITSCHKE (1826: 120-124) [nach Copyright-freien Scans auf www.biodiversitylibrary.org]
Beschreibung als Noctua lanceolata (nomen dubium)
DE VILLERS (1789: 258) [nach Copyright-freiem Scan auf www.biodiversitylibrary.org]
1, Raupen an Verbascum sp.: Frankreich, Provence, Département Var, nördlich Toulon, nordwestlich Besse-sur-Issole, 440 m, 22. Mai 2014 (Foto: Egbert Friedrich) [Forum]
1, Kleinblütige Königskerze (Verbascum thapsus): Schweiz, Unterengadin, Guarda, 11. August 2006 (Foto: Walter Schön), conf. [Erwin Rennwald]
2-4, Verbascum sp.: Frankreich, Provence, Département Var, nördlich Toulon, nordwestlich Besse-sur-Issole, 440 m, 22. Mai 2014 (Foto: Egbert Friedrich) [Forum]
TREITSCHKE (1826) meldet in seiner Erstbeschreibung Raupenfunde an der Kleinblütigen Königskerze (Verbascum thapsus). Diese Pflanze kann mit obigen Bildern auch bestätigt werden. Es werden auch andere Arten der Gattung genutzt - in aller Regel wurden sie aber nicht bestimmt.
„Verbascum thapsus, kleinblumiges Wollkraut, φάγος Fresser.“
SPULER 1 (1908: 268R)
Zweifelsfrei ältester Name für mutmaßlich dieses Taxon ist Noctua lanceolata VILLERS, 1789. Dieser Name wurde daher auch im Lepiforum längere Zeit verwendet. In der "Check list of the quadrifid Noctuoidea of Europe" von FIBIGER et al. in WITT & RONKAY (2011) wird der Name Shargacucullia thapsiphaga (TREITSCHKE, 1826) und ergänzt "(= lanceolata (VILLERS, 1789, nomen dubium)". A. Steiner (E-Mail an E. Rennwald) erläutert: "die Beschreibung von Villers ist so kurz, daß eine sichere Bestimmung der Art als Cucullia thapsiphaga nicht möglich ist. Deshalb steht die Art in der letzten Checkliste wieder als thapsiphaga drin, mit der Anmerkung "(= lanceolata (Villers, 1789), nomen dubium)". Villers gibt lanceolata aus Deutschland und Frankreich an, im letzteren Fall mit der Raupennahrung Scrophularia canina, was auf thapsiphaga nicht gut paßt." Im "Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands" von GAEDIKE et al. (2017) wird dieser Argumentation gefolgt und die Kombination Shargacucullia thapsiphaga (TREITSCHKE, 1826) verwendet. Dem schließen wir uns hier bezüglich des Artepitheton an. Über die Notwendigkeit einer eigenständigen Gattung Shargacucullia wird intern noch diskutiert.
Es muss sie in Deutschland gegeben haben, aber ob die alten Angaben aus Hessen, Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern tatsächlich allesamt gestimmt haben, ist mehr als fraglich. Aus Baden-Württemberg z.B. ist keine einzige Angabe belegt (STEINER 1997). Nach WACHLIN & BOLZ (2012) wurde die Art zuletzt 1938 in Deutschland nachgewiesen, ist also als "ausgestorben oder verschollen" zu werten. A. STEINER in GAEDIKE et al. (2017) diskutiert die diversen sicheren und unsicheren Meldungen aus den einzelnen Bundesländern: Zumindest für Sachsen-Anhalt, Thüringen und vor allem Baden-Württemberg bleiben einzelne alte Angaben stehen; Funde nach 1950 fehlen hier aber ganz.
(Autor: Erwin Rennwald)