Cryphia Receptricula

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EU M-EU 08797 Cryphia receptricula (HÜBNER, [1803]) - Olivgrüne Flechteneule

1: Russland, Oblast Wolgograd, Bezirk Ilowlja, Siedlung Ilowlja, 19. Juli 2011 (fot.: Ilya Ustyantsev), det. Anatoly Marusov [Forum]


Raupe

1: Ukraine, Krim, Щёлкино, зал. Казантипский, 6. Mai 2015 (fot.: Vladimir Savchuk), det. ...


Puppe

1: Ukraine, Krim, Ленино, с. Ячменное, г. Кош-Оба, e.l. leg. April 2008 (cult. & fot. am 19. Juli 2008: Vladimir Savchuk), det. ...



Diagnose

Männchen

1-2, ♂, altes Exemplar, deshalb „verbräunt“! (Maßstab 1 cm): [Deutschland, Baden-Württemberg, Oberrheinebene,] Lahr, [150-400 m, um 1853-1860, leg. C.] R[eutti] (fot.: Axel Steiner), coll. SMNK


Ssp. nesiota STEINER, RONKAY & FIBIGER, 2009

Männchen

1-2, Paratypus (Maßstab 1 cm): Griechenland, W-Kreta, Kallergi-Gebirge, 1450-1550 m, 28.-30. Juli 2001, leg. M. Fibiger, G. Jeppesen, D. Nilsson & A. Madsen (coll. & fot.: Axel Steiner)


Weibchen

1-2, Paratypus (Maßstab 1 cm): Griechenland, W-Kreta, Omalos, 1100-1200 m, 28. Juli - 2. August 2001, leg. M. Fibiger, G. Jeppesen, D. Nilsson & A. Madsen (coll. & fot.: Axel Steiner)


Erstbeschreibung

HÜBNER ([1803]: pl. 6 fig. 27) [nach Copyright-freiem Scan auf www.biodiversitylibrary.org]

Später hierzu erschienener Text

HÜBNER ([1823]: 164) [reproduziert von Jürgen Rodeland nach Band im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe]



Biologie

Habitat

1, Fluss Don nach der Siedlung Ilowlja (rechten Ufer): Russland, Oblast Wolgograd, Bezirk Ilowlja (fot.: Ilya Ustyantsev) [Forum]


Zuchttipps zu Bryophilinae-Raupen gibt Axel Steiner im [Forum].



Weitere Informationen

Etymologie (Namenserklärung)

Receptricula Diminutiv Femininum von receptor (lat.) Hehler, also soviel wie "kleine Hehlerin". Namen dieses Typs waren bei den kleineren Noctuiden wie den Bryophilinae-Arten oder bei der Oligia-Verwandtschaft im 18./19. Jahrhundert allgemein sehr populär. Eine Bedeutung oder nähere Beziehung zu den so benannten Arten bestand wohl nicht.

(Autor: Axel Steiner)


Synonyme

Subspezies


Faunistik

Gesamtverbreitung

Von der Apenninenhalbinsel einschließlich Siziliens über die südliche Schweiz (Wallis, nur alte Funde, s.u.), die Südhälfte Deutschlands (nur alte Funde, s.u.), das südliche Polen, Tschechien, die Slowakei, das östliche Österreich und Ungarn über den größten Teil der Balkanhalbinsel einschließlich der griechischen Inseln und durch Kleinasien (Türkei, Libanon, Jordanien, Zypern), Südrußland und Transkaukasus in den Iran (Zagros) und nach Afghanistan. Aufgrund von Verwechslungen mit Cryphia distincta und mit Arten der Cryphia-algae-Artengruppe sind ältere Literaturangaben oft unzuverlässig und die genauen Arealgrenzen noch nicht sicher bekannt. Beispielsweise dürften sich Angaben von receptricula und algae aus dem ehemaligen Jugoslawisch Mazedonien (THURNER 1938) sowie solche von receptricula aus Zypern (REBEL 1939) zumindest zum Teil auf Cryphia ochsi beziehen (BOURSIN 1952, HACKER 1990). (Autor: Axel Steiner)

Ehemalige Verbreitung in Deutschland

Die Art wurde bis Anfang des 20. Jahrhunderts sehr lokal in Baden-Württemberg (Lahr, Karlsruhe, Stuttgart), Bayern (Franken: Erlangen) und Sachsen gefunden. Überprüfte Belegstücke existieren in der Zoologischen Staatssammlung München, im Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig Bonn und im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe (REUTTI 1898: 67, LAMPERT 1907, STEINER 1997: 62, SEGERER et al. 2011: 88, STEINER et al. 2014: 517). Der letzte datierte Nachweis stammt von 1901. – Zweifelhafte und falsche Meldungen: Eine Angabe für Hessen (Wiesbaden; VIGELIUS 1850: 62) war schon von KOCH (1856) als Verwechslung mit Cryphia algae aufgeklärt worden, die in VIGELIUS‘ Arbeit fehlt; gleiches ist für eine Angabe von ROELL (1938) für Schriesheim an der Bergstraße zu vermuten, da C. algae in seiner Liste fehlt. Sehr fraglich bleibt die Angabe „Kam mir in Oberhessen zuweilen vor“ (GLASER 1863). Ungeklärt und wahrscheinlich falsch ist eine isolierte alte Angabe aus Niedersachsen (Raum Lüneburg; MACHLEIDT & STEINVORTH 1884: 47), desgleichen die Meldung für Hammershütten bei Holzminden, die von HARTWIEG (1930: 31, 1958: 38) erwähnt wird und wohl auf den problematischen Holzmindener Sammler PAUL v. OTTO zurückgeht. HARTWIEG hat in der 2. Auflage seiner Fauna mehrere Arten, die auf Angaben OTTOs beruhen wegen Zweifel an deren Glaubwürdigkeit in Klammern gesetzt; receptricula wäre wohl ebenfalls dazuzuzählen. – In den meisten Deutschland-Faunen und Handbüchern des 20. Jahrhunderts fehlt die Art, wohl weil man generell von Fehlbestimmungen ausging. Angesichts der noch vorhandenen alten Belege scheint es aber eher so zu sein, dass C. receptricula früher in der Südhälfte Deutschlands lokal bodenständig war und um die Jahrhundertwende ihre Arealgrenze nach Süden bzw. Südosten zurückgezogen hat.

Diagnosefalter 1 stammt aus der Sammlung von Carl Reutti, der von 1853 bis 1860 in Lahr wohnte und das Exemplar deshalb in dieser Zeit gesammelt haben muß. Er erwähnt die Art auch in seiner Fauna des Großherzogtums Baden von 1898, aber ohne Jahr oder weitere Angaben. Die Angaben auf dem Etikett wurden in eckigen Klammern ergänzt, soweit bekannt bzw. erschließbar.

(Autor: Axel Steiner)

Verbreitung in der Schweiz

Nach SWISSLEPTEAM (2010) ist es fraglich, ob es in der Schweiz (Wallis (ohne Simplon-Südseite)) Vorkommen dieser Art gibt bzw. gab. WYMANN et al. (2015) akzeptieren die Art für die Schweiz und zeigen in ihrer Karte je einen Punkt vor und nach 1960 - doch leider werden in diesem Werk nur sehr selten konkrete Einzelfunde genannt oder diskutiert, so dass hier weder klar wird, ob hier neue Daten vorliegen oder nur die alten, bisher angezweifelten Daten wiederholt werden.

(Autor: Erwin Rennwald)


Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Wir folgen den Angaben von HEMMING (1937: 248 und 178). Für die Tafel 6 gibt HEMMING als Zeitspanne, innerhalb der sie publiziert wurde, “[14th April 1800]-[July 1803]” an, für den Text 20. April 1823.

(Autor: Jürgen Rodeland)


Literatur


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