1-2, ♂: Deutschland, Bayern, Oberbayern, Andechs, 18. Juni 1992 (Fotos: Markus Schwibinger), det. Markus Schwibinger
3, ♀: Deutschland, Bayern, Oberbayern, Oberschleissheim, 29. Juni 1996 (Foto: Markus Schwibinger), det. Markus Schwibinger
4: Schweiz, Graubünden, Calanda, Tamins Girsch, 740 m, 26. Juni 2005 (Foto: Heiner Ziegler), conf. Annette von Scholley-Pfab
[Forum]
5: Deutschland, Sachsen, Jesewitz (bei Eilenburg), Feuchtwiese, Juni 1994 (Studiofoto: Heidrun Melzer), det. Heidrun Melzer[Forum]
6-7, ♂: Deutschland, Thüringen, Moschwitzgrund (ehemaliger Grenzstreifen Nähe Seibis), Feuchtwiese, 10. Juni 2007 (Freilandfotos: Jens Philipp), det. Jens Philipp
8, ♀: Deutschland, Thüringen, Moschwitzgrund (ehemaliger Grenzstreifen Nähe Seibis), Feuchtwiese, 10. Juni 2007 (Freilandfoto: Jens Philipp), det. Jens Philipp
9: Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern, Jägerhof, nahe Wolgast, auf einer Feuchtwiese, 9. Juni 2011 (det. & Freilandfoto: Helmut Jaschhof)
10: Österreich, Tirol, Sankt Ullrich am Pillersee, ca. 800 m, 21. Juni 2011 (fot.: Karin Brümmer), det. Jürgen Hensle [Forum]
11: Deutschland, Baden-Württemberg, 78176 Blumberg, NSG Zollhausried, 700 m, 25. Juni 2012 (det. & fot.: Hans-Peter Deuring) [Forum]
12: Deutschland, Bayern, Pfaffenwinkel, ca. 800 m, feuchte Wiese, 20. Juni 2012 (det. & fot.: Gunther Hasler), conf. Jens Philipp [Forum]
13, ♂: Schweden, Höhe Mora, an einem Staudensaum entlang eines Baches, 1. August 2010 (Freilandfoto: Frank Hecker), det. Jürgen Hensle [Forum]
14: Österreich, Steiermark, Wörschachwald, Spechtensee, 1050 m, 3. Juli 2012 (det. & fot.: Pia Wesenberg), conf. Markus Schwibinger [Forum]
15: Deutschland, Baden-Württemberg, Großraum Leibertingen, ca. 750 m, 7. Juli 2013 (det. & fot.: Jörg Döring) [Forum]
16: Deutschland, Bayern, Unterallgäu, auf dem Rohr bei Memmingen-Kronburg, ca. 630 m, 3. Juli 2014 (Freilandfoto: Peter Schmidt), det. Peter Schmidt [Forum]
17, ♀: Deutschland, Bayern, Ettaler Weidmoos bei Oberammergau, ca. 800m, 1. Juli 2019 (det. & Foto: Uli Müller), conf. Peter Schmidt [Forum]
1-2: Deutschland, Baden-Württemberg, Westallgäuer Hügelland, NSG Hermannsberger Weiher, 502 m, 12. Juni 2018 (fot.: Thomas Bamann), det. Gabriel Hermann [Forum]
1, Balz: Deutschland, Thüringen, Moschwitzgrund (ehemaliger Grenzstreifen Nähe Seibis), Feuchtwiese, 10. Juni 2007 (Freilandfoto: Jens Philipp), det. Jens Philipp
2: Deutschland, Bayern, Grassau-Kendlmühlfilze, ca. 530 m, 9. Juni 2009 (Freilandfoto: Peter Ginzinger), det. Peter Ginzinger [Forum]
3: Österreich, Niederösterreich, Göstling an der Ybbs, 800 m, 27. Juni 2020 (fot.: Christian Wech), det. Volker lang [Forum]
1: Deutschland, Baden-Württemberg, Großraum Leibertingen, ca. 720 m, 3. Juli 2015 (det. & fot.: Jörg Döring) [Forum]
2, an Brombeere: Deutschland, Baden-Württemberg, Bad Urach Kaltental, 500 m, 18. Juni 2018 (det. & fot.: Hendrik Rämisch) [Forum]
1: Deutschland, Bayern, Oberbayern, Zellerbachtal, 22. Mai 1994, an Mädesüß (Foto: Markus Schwibinger), det. Markus Schwibinger
2: Deutschland, Rheinland-Pfalz, Westerwald, Westernohe, an Mädesüß, 20. Mai 2006 (Foto: Rainer Roth), det. Rainer Roth
3: Deutschland, Thüringen, Moschwitzgrund (ehemaliger Grenzstreifen Nähe Seibis), Feuchtwiese, Raupe an Mädesüß, 28. Mai 2006 (Freilandfoto: Jens Philipp), det. Jens Philipp, conf. Erwin Rennwald
[Forum]
4-5: Polen, Poadkarpacie, Tarnawka, 18. Mai 2008, Raupe an Mädesüß (Fotos: Jarosław Bury), det. Jarosław Bury [Forum]
6-8: Polen, Poadkarpacie, Tarnawka, 29. Mai 2008 (Fotos: Jarosław Bury), det. Jarosław Bury
9, verpuppungsbereit: Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern, Jägerhof, nahe Wolgast, auf einer Feuchtwiese, 10. Juni 2010 (det. & Freilandfoto: Helmut Jaschhof)
10: Deutschland, Nördliches Bodensee- und Hegaubecken, Mindelsee bei Markelfingen, 410 m, Raupe an Mädesüß, 14. Mai 2015 (Freilandfoto: Ulrich Reiser), det. Ulrich Reiser [Forum]
1-3: Deutschland, Rheinland-Pfalz, Westerwald, Westernohe, 13. Juni 2006 (Fotos: Rainer Roth), det. Rainer Roth
1, an Filipendula ulmaria (Mädesüß): leg. (♀), Deutschland, Bayern, Penzberg, 5. Juli 2005 (Studiofoto: Mario Peluso), det. Mario Peluso
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2-3, frisch abgelegtes Ei auf einem dürren Stängel: Schweiz, Kanton Zug, Ägeriried, 900 m, 14. Juli 2015 (Foto: Goran Dusej) [Forum]
4: Schweiz, Kanton Zug, Ägeriried, 900 m, 28. August 2015 (manipuliertes Freilandfoto, Stängel gedreht: Goran Dusej) [Forum]
Grundsätzlich sehen sich alle Perlmuttfalterarten mehr oder weniger ähnlich. Ein genauer Blick auf die Zeichnung, speziell der Hinterflügel-Unterseite, grenzt die Zuordnung aber sehr schnell stark ein, so daß nur noch ein oder zwei Arten in Betracht kommen.
Brenthis ino in der Zeichnung recht ähnlich ist der Brombeer-Perlmuttfalter (Brenthis daphne), der jedoch meist deutlich größer ist. Das ♀ von B. ino hat meist eine viel stärkere dunkle Zeichnung der Flügel-Oberseite und beide Geschlechter von B. daphne eine kräftigere violette Zeichnung der Hinterflügel-Unterseite. Stets verwertbare Unterschiede in der Zeichnungsanordnung hingegen sind minimal. Bei B. ino ist das Zentrum der Hinterflügel-Unterseite stets ganz gelb und scharf schwarz umrandet. Bei B. daphne ist diese kleine Region des Flügels ohne Abgrenzung gelb und braun gefärbt.
Gebietsweise kann die Art zudem mit Brenthis hecate verwechselt werden. Diese Art hat auf der Unterseite der Hinterflügel im Randbereich eine doppelte Reihe schwarzer Punkte. Ähnlichkeit besteht auch zu Boloria titania. Diese Art fällt durch die langgezogenen Flecken der Submarginalbinde der Hinterflügel auf.
ROTTEMBURG (1775: 19-20) [nach gemeinfreiem Digitalisat http://data.onb.ac.at/rep/104D7CB7 der Österreichischen Nationalbibliothek]
Der Mädesüß-Perlmuttfalter fliegt auf feuchten Wiesen, Niedermooren, Hochstaudenfluren und im Uferbereich von Bächen und Flüssen. Von dort aus kann er sich dann auch einmal auf trockene Wiesen der Umgebung verirren. Auch auf Lichtungen und entlang breiter Wege feuchter Wälder ist er zuhause, vorausgesetzt, dass dort die Eiablagepflanze vorkommen. Dies ist in erster Linie das Mädesüß (Filipendula ulmaria), auch der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) ist gebietsweise von größerer Bedeutung. Die Raupe ist jedoch nicht sehr wählerisch und ernährt sich zuweilen auch von ganz anderen Pflanzen, wie dem Sumpf-Blutauge (Potentilla palustris) oder gar dem Fleischfarbenen Knabenkraut (Dactylorhiza incarnata). Der Falter steigt in den Alpen bis auf 2000 m hinauf, in Asien noch deutlich darüber. Er kann jedoch auch in den Auwäldern tiefster Lagen gefunden werden und je nach Höhenlage des Fundorts und örtlichem Klima, fliegt der Falter in einer Generation von Mitte Mai bis Mitte Juli oder auch erst Mitte Juli bis Mitte August.
Da ihre Hauptnahrungspflanze, das Mädesüß, nach der Blüte rasch vertrocknet, verhält sich die Raupe ganz ähnlich wie die des Kaisermantels: Sie überwintert fertig entwickelt in der Eihülle und schlüpft erst im nächsten Frühjahr. Das ♀ legt die Eier an die noch grünen Blätter der Nahrungspflanze, ein Verhalten das für Ei-Überwinterer recht ungewöhnlich ist. Die Blätter vertrocknen jedoch rasch und fallen, soweit sie nicht abgemäht werden, im Herbst meist nicht zu Boden. Daher verfaulen sie und die daran abgelegten Eier im Winter nicht.
1, Feuchtwiese mit Mädesüß: Deutschland, Baden-Württemberg, Mittlerer Talschwarzwald, NSG Dörlinbacher Grund bei Ettenheimmünster, 240 m, 21. Juni 2008 (Foto: Jürgen Hensle)
2, nasse Wiesen mit viel Ampfer, Mädesüß, Schlangenknöterich: Schweiz, Kanton Bern, Eriz, 1120 m, 10. Juni 2009 (Foto: Ursula Beutler) [Forum]
3, Eiablage-Ort in einer Feuchtwiese (degeneriertes Calthion), umgeben von einer Hochstaudenflur und einem Kleinseggenried : Schweiz, Kanton Zug, Ägeriried, 900 m, 14. Juli 2015 (Foto: Goran Dusej) [Forum]
4, vermutete Eiablagestellen (rote Kreise) in einem Mädesüss-Hochstaudensaum: Schweiz, Kanton Zug, Ägeriried, 915 m, 14. Juli 2015 (Foto: Goran Dusej) [Forum]
5, Eiablagestelle in einer Feuchtwiese (Calthion) mit einer Mädesüss (Filipendula ulmaria)-Fazies, die im Vordergrund stehende Vegetation wurde zur Seite geschoben: Schweiz, Kanton Schwyz, Chilenried (westlich von Studen), 890 m, 11. Juli 2016 (Foto: Goran Dusej) [Forum]
6, Raupen an Filipendula ulmaria (Mädesüß): Deutschland, Bayern, Dießen am Ammersee, Feuchtwiese, 30. Mai 2019 (Foto: Markus Dumke) [weitere Fotos im Forum]
1, Mädesüß (Filipendula ulmaria): Polen, Poadkarpacie, Tarnawka, 18. Mai 2008 (Foto: Jarosław Bury), det. Jarosław Bury [Forum]
Das Mädesüß ist die zentrale Eiablage- und Raupennahrungspflanze dieser Art. Großer Wiesenknopf wird ab und zu mitgenutzt, der Kleine wohl nur ausnahmsweise, da er nicht ins Biotop passt. Die ausgewachsene Raupe kann auch an anderen Pflanzen fressen, daher die Angaben zum Sumpf-Blutauge und Fleischfarbenen Knabenkraut.
(Autor: Erwin Rennwald)
1-5, Eichblatt-Radspinne (Aculepeira ceropegia): Deutschland, Bayern, Unterallgäu, Woringer Wälder, ca. 640 m, 7. Juni 2015 (det. & fot.: Peter Schmidt) [Forum]
6, Gartenkreuzspinne: Deutschland, Baden-Württemberg, Südschwarzwald, Ibach, 930 m, 3. August 2016 (Freilandfoto: Barbara Edinger) [Forum]
„Tochter des Kadmos.“
SPULER 1 (1908: 29L)
B. ino ist eine Art der mittleren Breiten Europas und Asiens. Die Art meidet heiße Klimagebiete ebenso, wie ausgesprochen kalte. Im Mittelmeerraum fehlt sie daher weitgehend, von wenigen Fundorten in Zentralspanien, Kalabrien und Kroatien einmal abgesehen. Ebenso kommt sie auf den Britischen Inseln, auf Island, im Norden Skandinaviens und in Nordrussland nicht vor. In Asien ist sie von der Türkei über Sibirien bis Japan verbreitet. In Europa reicht das zusammenhängende Verbreitungsgebiet vom Kantabrischen Gebirge in Nordspanien und dem Dovrefjell in Norwegen bis zum Ural.