1: Deutschland, Bayern, Oberbayern, Jachenau, 19. Juli 1995 (Freilandfoto: Markus Schwibinger), det. Markus Schwibinger
2: Deutschland, Bayern, Oberbayern, Griesen, 30. Juni 1998 (Freilandfoto: Markus Schwibinger), det. Markus Schwibinger
3: Österreich, Kärnten, Greifenburg, Bergwiese, 1200 m, Tagfund, 12. Juli 2020 (det. & Freilandfoto: Frank Hecker), conf. Thomas Rupp [Forum]
4-5, ♀ ♀: Österreich, Steiermark, am Lassingbach, 10. Juni 2007 (Fotos: Wolfgang Schweighofer), det. Wolfgang Schweighofer [Forum]
6: Schweiz, Graubünden, Calanda, Batänja, 1400 m, in Lichtung eines Mischwalds, 23. Juni 2005 (Foto: Heiner Ziegler), det. Annette von Scholley-Pfab, Mario Ludwig & Jürgen Hensle [Forum]
7: Deutschland, Bayern, Mittenwald, Hasellähne, zw. 1000 und 1200 m, 8. Juni 2007 (Freilandfoto: Markus Schwibinger), det. Markus Schwibinger [Forum]
8: Österreich, Osttirol, Glocknergebiet, 15. Juli 2006 (Foto: Helmut Deutsch), det. Helmut Deutsch
9: Österreich, Steiermark, Bad Mitterndorf, Salzabach, 840 m, 11. Juli 2009 (Freilandfoto: Martin Semisch), det. Uwe Geulen [Forum]
10-12: Österreich, Steiermark, nordöstliche Kalkalpen, Lassingbachtal bei Rotwald, ca. 700 m, 27. Juni 2010 (det. & Freilandfotos: Wolfgang Schweighofer) [Forum]
13: Österreich, Tirol, Plansee, 985 m, 28. Juni, 2009 (Freilandfoto: Dieter Gschwend), det. Dieter Gschwend [Forum]
14: Schweiz, Tessin, blumenreicher Nordhang über dem Lago Tremorgio, ca. 2050 m, 26. Juli 2013 (det. & Freilandfoto: Gregor Faller) [Forum]
15: Österreich, Vorarlberg, Klein Walsertal, Weidegebiet, 1287 m, 27. Juni 2014 (Freilandfoto: Lothar Brümmer), det. Thomas Fähnrich, conf. Thomas Bamann [Forum]
1-2, ♂: Schweden, Norrbotten, Birkenwald 2 km südlich Abisko-Touriststation, 480 m, 11. Juli 2013 (Freilandfotos: Jürgen Hensle), det. Jürgen Hensle [Forum]
1: Deutschland, Bayern, Chiemgauer Alpen, Hochgern, ca. 1100 m, 27. Mai 2007 (Foto: Peter Ginzinger), det. Peter Ginzinger, conf. Markus Schwibinger [Forum]
1: Deutschland, Bayern, Mittenwald, Hasellähne, zw. 1000 und 1200 m, 8. Juni 2007 (Fotos: Markus Schwibinger), det. Markus Schwibinger [Forum]
1: Österreich, Steiermark, Rotwald, Lassingbachtal, 730 m, 1. Mai 2011 (det. & fot.: Wolfgang Schweighofer) [Forum]
2-3: Deutschland, Bayern, Bichl, 900 m, breiter Waldweg, ex-ovo-Zucht, 6. Juni 2007 (Studiofotos: Mario Peluso), leg. ♀, cult. & det. Mario Peluso [Forum]
4: Deutschland, Bayern, Chiemgau, Frasdorf, 1100 m, 3. Mai 2020 (Freilandfoto: Markus Dumke) [Forum]
5-6, Raupe fraß eine Blüte der Nahrungspflanze Viola biflora ab und verweilte danach noch mindestens eine halbe Stunde auf der Pflanze: Deutschland, Bayern, Jachenau, Rehgrabenalm, 850 m, 19. Mai 2020 (Freilandfoto: Markus Dumke) [Forum]
1-2: Deutschland, Bayern, Bichl, 900 m, breiter Waldweg, ex-ovo-Zucht, ♀ 6. Juli 2013 (Studiofotos am 30. März 2014: Mario Peluso), leg., cult. & det. Mario Peluso [Forum]
1: Deutschland, Bayern, Bichl, 900 m, breiter Waldweg, an Viola biflora, 6. Juni 2007 (Studiofoto: Mario Peluso), leg. ♀, cult. & det. Mario Peluso [Forum]
2: Deutschland, Bayern, Bichl, 1000 m, breiter Waldweg, an Viola biflora, 4. Juni 2011 (Studiofoto: Mario Peluso), leg. ♀, cult. & det. Mario Peluso [Forum]
1-3, ♂: Daten siehe Etikett (fot.: Michel Kettner), coll. ZSM
Boloria thore fällt durch die ausgedehnte dunkle Zeichnung der Flügel-Oberseite sehr auf, sodass er in den Alpen kaum mit einer anderen Art verwechselt werden kann. Allenfalls B. napaea-♀ ♀ können auch einmal stark verdunkelt sein. Deren Flügelaußenrand ist jedoch kantig. Zudem fehlt bei B. thore auf der Hinterflügel-Unterseite fast jede weiße oder Perlmuttzeichnung.
Vor allem in Nordeuropa, wo häufig auch schwächer gezeichnete Exemplare von B. thore auftreten, kann er auch mit Brenthis ino verwechselt werden. Bei diesem ist jedoch oberseits die hellbraune Grundfärbung leuchtender, mehr rötlichbraun. Nordeuropäische B. thore haben eine blassere, weniger leuchtende Grundfarbe als solche aus den Alpen. Und insgesamt wirkt die Zeichnung der Hinterflügel-Unterseite bei B. thore etwas verwaschener als bei B. ino. Auch gibt es nur wenige Gebiete (z. B. auf dem Dovrefjell) wo beide Arten gemeinsam auftreten.
HÜBNER ([1804]: pl. 111 figs. 571-573) [nach Copyright-freiem Scan auf www.biodiversitylibrary.org]
Später hierzu erschienener Text
HÜBNER ([1806]: 10) [reproduziert von Jürgen Rodeland nach Band im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe]
1, Habitat der ssp. thore: Österreich, steirisch-niederösterreichisches Grenzgebiet, 10. Juni 2007 (Foto: Wolfgang Schweighofer) [Forum]
2, Habitat der ssp. thore: Österreich, Steiermark, Bad Mitterndorf, am Salzabach, 840 m, 1. Juli 2012 (Foto: Martin Semisch) [Forum]
3, Habitat der ssp. borealis: Finnland, Enontekiön Lappi, Enontekiö, Saana, 550 m, 19. Juli 2008 (Foto: Juha Tyllinen) [Forum]
4, Habitat der ssp. borealis: Schweden, Norrbotten, Birkenwald, 2 km südlich Abisko-Touriststation, 480 m, 11. Juli 2013 (Foto: Jürgen Hensle) [Forum]
5, Imaginalhabitat der ssp. thore: Schweiz, Tessin, blumenreicher Nordhang über dem Lago Tremorgio, ca. 2050 m, 26. Juli 2013 (Freilandfoto: Gregor Faller) [Forum]
6, Larvalhabitat: Deutschland, Bayern, Chiemgau, Frasdorf, 1100 m, 3. Mai 2020 (Foto: Markus Dumke) [Forum]
7, Larvalhabitat in einem total schattigen Bereich unter Bäumen im Übergangsbereich zu feuchten Quellfluren: Deutschland, Bayern, Jachenau, Rehgrabenalm, 850 m, 19. Mai 2020 (Freilandfoto: Markus Dumke) [Forum]
B. thore ist eine Art des Bergwaldes. Er fliegt hier auf Waldlichtungen, in Wiesentälern und auf in den Wald hinabreichenden Lawinenrunsen. Seine Fundorte sind stets kühl und feucht und liegen, speziell in den Alpen, oft an Nordhängen. Dort fliegt er in Höhenlagen von 800 bis 1800 m. In Skandinavien geht er bis auf Meereshöhe herab und steigt bis an die Baumgrenze. In Nordrussland kann er auch in der Tundra angetroffen werden, ist dort aber nicht häufig. Generell ist B. thore eine Art mit inselhafter Verbreitung, sie fehlt weiten Gebieten ganz und tritt meist nur räumlich eng begrenzt auf.
Der Falter fliegt in einer Generation, in den Alpen je nach Höhenlage von Mitte Juni bis Anfang August, in Nordeuropa im Juli. Die Flugzeit ist recht kurz und dauert an einem Fundort meist nur zwei bis drei Wochen.
Das ♀ legt seine Eier an die Nahrungspflanze, das Zweiblütige Veilchen (Viola biflora) oder in dessen nähere Umgebung ab. Die Raupe überwintert meist zweimal, das erste Mal als Jungraupe, das zweite Mal halb ausgewachsen.
(Autor: Jürgen Hensle)
1, Viola biflora: Deutschland, Bayern, Chiemgau, Frasdorf, 1100 m, 3. Mai 2020 (Foto: Markus Dumke) [Forum]
„nach dem nordischen Gott Thor benannt.“
SPULER 1 (1908: 28L)
B. thore fliegt in Europa in den Alpen und nördlichen Voralpen, in den Bergen Skandinaviens, vom Dovrefjell bis Lappland, in Ostfinnland und Nordrussland. In Asien tritt er vom Ural über Sibirien bis in die Mongolei und Nordkorea auf.
Wir folgen den Angaben von HEMMING (1937: 230 und 177).