1-3, ♀: Österreich, NW Rohr/G., Kalkhalbtrockenrasen, Rotföhrenwald, 700 m, 19. Juni 2005 (Fotos: Peter Buchner), det. Peter Buchner
4, ♂: Deutschland, Bayern, Rhön, 17. Juni 2006 (Freilandfoto: Jürgen Rodeland), det. Jürgen Rodeland
5-6, ♀: Deutschland, Bayern, Rhön, 17. Juni 2006 (Freilandfotos: Jürgen Rodeland), det. Jürgen Rodeland
7-8, ♂: Deutschland, Bayern, Rhön, Nähe Fladungen, 16. Juni 2008 (Freilandfotos: Jens Philipp), det. Jens Philipp
9, ♂: Deutschland, Baden-Württemberg, Baar bei Donaueschingen-Pfohren, 690 m, 13. Juni 2010 (Freilandfoto: Jürgen Hensle), det. Jürgen Hensle
10-11, ♂ ♂: Russland, Oblast Moskau, Rajon Sergijew Possad Bezirk, Kiefern-Hochmoor Batkovsky boloto, 4. Juni 2016 (Freilandfotos: Andrey Ponomarev), det. Andrey Ponomarev [Forum]
12: Österreich, Steiermark, Wörschachwald, Spechtensee, 1050 m, 3. Juli 2012 (det. & fot.: Pia Wesenberg), conf. Markus Schwibinger [Forum]
13: Deutschland, Baden-Württemberg, Landkreis Waldshut, Hochmoor bei Ibach, ca. 925 m, 10. Juni 2014 (det. & fot.: Christoph Bausch), conf. Peter Schmidt [Forum]
1: Deutschland, Bayern, Penzberg, 29. Mai 2005 (Freilandfoto: Mario Peluso), det. Mario Peluso
[Forum]
1-2: Deutschland, Baden-Württemberg, Obere Gäue, Kreis Böblingen, ca. 400 m, 27. Mai 2011 (det. & fot.: Michael Zepf) [Forum]
3-4: Deutschland, Rheinland-Pfalz, Hunsrück, Rheinböllen, 450 m, 29. Mai 2012 (det. & fot.: Gerhard Schwab) [Forum]
1: Deutschland, Bayern, Penzberg, Feuchtwiese, ex-ovo-Zucht, leg. ♀ 27. Juni 2005, Foto Mai 2006 (Studiofoto: Mario Peluso), cult. & det. Mario Peluso [Forum]
2: Deutschland, Nordrhein-Westfalen, Simmerath, Feuchtbrache, 520 m, 19. Mai 2013, Tagfund (det. & fot.: Bernhard Theißen) [Forum]
3, Präpuppe: Deutschland, Bayern, Alpenvorland, streureiches Flachmoor, 600 m, 17. Mai 2015 (manipuliertes Freilandfoto: Mario Peluso), det. Mario Peluso [Forum]
4, an Polygonum bistorta (Wiesen-Knöterich): Deutschland, Bayern, Dießen am Ammersee, Feuchtwiese, 30. Mai 2019 (Foto: Markus Dumke) [Forum]
5, die Raupe hatte gerade (13 Uhr, sonnige Witterung) am Blatt gefressen und befand sich auf dem Weg zurück, um sich zwischen den Blättern zu verkriechen: Deutschland, Bayern, Ostallgäu, Mauerstetten, 700 m, 16. Mai 2020 (Freilandfoto: Markus Dumke) [Forum]
1: Deutschland, Bayern, Penzberg, leg. ♀ Anfang Juni 2005, ex-ovo-Zucht, Foto 26. Juni 2005 (Studiofoto: Mario Peluso), cult. & det. Mario Peluso [Forum]
2: Deutschland, Bayern, Penzberg, leg. ♀ Anfang Juni 2005, ex-ovo-Zucht, Foto 30. Juni 2005 (Studiofoto: Mario Peluso), cult. & det. Mario Peluso [Forum]
3-4, L4 in Häutung zur L5: Deutschland, Baden-Württemberg, Obere Gäue / Heckengäu, vic. Aidlingen, 430 m, 15. April 2012 (manipulierte Freilandaufnahme: Gabriel Hermann), det. Gabriel Hermann [Forum]
1: leg. ♀, Deutschland, Bayern, Penzberg, Feuchtwiese, ex-ovo-Zucht, 27. Juni 2005 (Studiofoto: Mario Peluso), cult. & det. Mario Peluso [Forum]
2-3: Deutschland, Nordrhein-Westfalen, Simmerath, Feuchtbrache, 520 m, 23. Mai 2013 (cult., det. & fot.: Bernhard Theißen) [Forum]
4-6: Deutschland, Bayern, Alpenvorland, streureiches Flachmoor, 600 m, Raupenfund am 17. Mai 2015 (Studiofotos vom 18. und 23. Mai 2015: Mario Peluso), det. Mario Peluso [Forum]
1, frisch gelegtes Ei an der Spitze des Blütenstandes von Schlangen-Knöterich (Polygonum bistorta): Österreich, Niederösterreich, Waldviertel, Dorfstetten, 27. Juni 2006 (Freilandfoto: Wolfgang Schweighofer), det. durch Beobachtung der Eiablage Wolfgang Schweighofer [Forum]
2, Eigelege, (ex-ovo-Zucht): leg. ♀, Deutschland, Bayern, Penzberg, 9. Juni 2006 (Studiofoto: Mario Peluso), cult. & det. Mario Peluso [Forum]
3-5: Deutschland, Bayern, Unterallgäu, kleines Ried bei Dickenreishausen, ca. 620 m, an die Blätterunterseite von Polygonum bistorta, 15. Juni 2014 (det. & fot.: Peter Schmidt) [Forum]
Der Randring-Perlmuttfalter ist recht charakteristisch gezeichnet und bei genauerer Betrachtung der Hinterflügel-Unterseite kaum zu verwechseln. Denn diese ist - für einen Perlmuttfalter - relativ zeichnungsarm und durch die namensgebenden kreisrunden Randringe deutlich gekennzeichnet. Am ähnlichsten ist er noch Boloria euphrosyne. Dessen Perlmuttflecken auf der Hinterflügel-Unterseite fehlen ihm aber.
Zur Unterscheidung von Boloria selene siehe Hinweise von Hans-Peter Deuring im [Forum].
ESPER (1800: 94, pl. CX fig. 5) [Reproduktion: Jürgen Rodeland nach Band im Staatlichen Museum für Naturkunde in Karlsruhe]
1, Larval- und Imaginalhabitat: Deutschland, Baden-Württemberg, Baar bei Donaueschingen-Pfohren, NSG Unterhölzer Wald, Hochstaudenflur, 680 m, 27. April 2008 (Foto: Jürgen Hensle)
2, Larval- und Imaginalhabitat: Deutschland, Baden-Württemberg, Hochschwarzwald, Niedermoor Bruderhalde bei Titisee, 850 m, 14. Juni 2008 (Foto: Jürgen Hensle)
3, Larval- und Imaginalhabitat 4, Larvalhabitat: Deutschland, Baden-Württemberg, Obere Gäue / Heckengäu, vic. Aidlingen, 430 m, 15. April 2012 (Foto: Gabriel Hermann) [Forum]
5: Deutschland, Nordrhein-Westfalen, Nordeifel, 560 m, 17. Juni 2012 (Foto: Kai Frantzen) [Forum]
6, Imaginalhabitat: Russland, Oblast Moskau, Rajon Sergijew Possad Bezirk, Kiefern-Hochmoor Batkovsky boloto, 4. Juni 2016 (Foto: Andrey Ponomarev [Forum]
7-8, Raupe in einem brachliegenden Bereich am Rande von Gehölzen in einem Feuchtwiesenkomplex mit viel Wiesen-Knöterich: Deutschland, Bayern, Ostallgäu, Mauerstetten, 700 m, 16. Mai 2020 (Freilandfoto: Markus Dumke) [Forum]
Die eigentliche Heimat des Randring-Perlmuttfalters liegt in nicht oder nur sporadisch gemähten Feuchtwiesen und Niedermooren. Von dort aus kann er sich auch in angrenzende trockenere Wiesen und Hochmoore verfliegen.
Die Art ist in Mitteleuropa durch das Trockenlegen und Aufforsten von Feuchtwiesen sehr gefährdet und hat schon viele Lebensräume eingebüßt. Dort aber, wo sich noch intakte Niedermoore und Feuchtwiesen finden, ist der Randring-Perlmuttfalter oftmals sehr häufig. Denn Arten, die nur inselhaft vorkommen, sich also schlecht mit Tieren benachbarter Lebensräume austauschen können, müssen an ihrem Vorkommensort recht zahlreich sein. Bei nur geringer Populationsgröße an kleinen isolierten Standorten, würde ein für sie besonders ungünstige Jahr sonst zwangsläufig zum sofortigen Aussterben führen.
B. eunomia ist nördlich der Alpen kein Glazialrelikt, wie oft fälschlich angegeben wird. Die Art kommt in der alpinen Stufe der Alpen ebenso wenig vor, wie in der Tundra Nordeuropas, sondern ist in bewaldeten Gebieten beheimatet. Solche Arten sind erst nacheiszeitlich mit beginnender Wiederbewaldung wieder in Mitteleuropa heimisch geworden, denn sie fanden in der Tundra Mitteleuropas keinen Lebensraum. Sie können als Postglazialrelikte oder einfacher, als boreo-montane Arten bezeichnet werden.
In Nordeuropa fliegt B. eunomia im Flach- und Bergland bis hinauf zur Baumgrenze. In Süddeutschland bevorzugt sie das Hügel- und niedrige Bergland, etwa zwischen 400 und 1100 m. In Niederösterreich und der Steiermark fliegt sie bis auf etwa 1250 m. In der Steiermark bis auf 1250 m und in Südeuropa bis 1900 m. In Zentralasien aber steigt sie bis auf 2400 m.
Je nach Höhenlage und dem örtlichen Klima erscheint der Falter Mitte/Ende? Mai oder Anfang Juni und fliegt meist bis etwa Mitte Juli, nur in sehr kalten Jahren und Regionen bis Anfang August.
Die Raupennahrungspflanze ist in Mitteleuropa Wiesen-Knöterich (Polygonum bistorta) in Nordeuropa vor allem Bulbillentragender Knöterich (Polygonum viviparum) sowie evtl. das Sumpfveilchen (Viola palustris). In Nordamerika angeblich auch Weide (Salix).
Das Verhalten der Raupe ist nicht sicher bekannt. Wahrscheinlich ist folgender Entwicklungsgang: Die Raupe schlüpft noch im Sommer, entwickelt sich aber nur langsam und überwintert noch sehr klein. Je nach regionalem Klima kann sie dann im nächsten Frühjahr ihre Entwicklung abschließen, oder aber sie überwintert fast erwachsen ein zweites Mal um sich erst im darauffolgenden Frühjahr zu verpuppen. Vereinzelt kommt es vor, dass Raupen durchfressen und im Oktober Falter einer 2. Generation ergeben.
(Autor: Jürgen Hensle)
aphirape: „Ableitung unsicher.“
SPULER 1 (1908: 26L)
Boloria eunomia ist eine in der Nadelwaldzone der Nordhalbkugel verbreitete Art. Als solche fliegt sie verbreitet von Norwegen, Vorpommern und Brandenburg über die baltischen Staaten, Finnland und Nordrussland bis zum Pazifischen Ozean. Ferner in Nordamerika, von Alaska bis Labrador, Maine und Colorado. Im Norden ist sie weit verbreitet, weiter südlich tritt sie zunehmend inselhaft auf. In Asien beispielsweise in den Bergen der Amur- und Transbaikal-Region, im Altai und im Ural. In Süd- und Westeuropa ist die Verbreitung noch lückenhafter und auf wenige Gebiete beschränkt. Wir finden sie in der Stara Planina in Bulgarien, in den Ostpyrenäen, im Kantabrischen Gebirge, im Hügelland des östlichen Zentralfrankreichs, in den Ardennen, der Eifel, dem Hunsrück, in der Steiermark und im südwestlichen Niederösterreich. In Südtirol ist die Art ausgestorben. Etwas weiter verbreitet ist sie in Süddeutschland und dem nordöstlichen Österreich, wo sie auch im Hügelland des Alpenvorlands, sowie vom Schwarzwald bis zum Thüringer Wald und dem südlichen Böhmerwald auftritt. Boloria eunomia fehlt in der Schweiz vollständig und, entgegen den Angaben in WEIDEMANN (1988), auch in den Vogesen.
Wir folgen den Angaben von HEPPNER (1981).