1-2: Russland, Transbaikalien (= Daurien), Chara-Flusstal, 6. Juli 2013 (det. & fot.: Pekka Alestalo)
SEITZ (Hrsg.) (1909-1914: pl. 67h) [Reproduktion: Michel Kettner nach Exemplar in seinem Besitz]
Boloria angarensis sieht B. selene und B. euphrosyne ähnlich, hat aber oberseits meist eine kräftigere dunkle Zeichnung. Und der dunkle Punkt an der Basis der Hinterflügel-Unterseite ist bei B. angarensis kaum zu erkennen oder fehlt. Ähnlich ist auch B. oscarus, diese Art ist aber meist größer und trägt auf der Unterseite der Hinterflügel eine ausgedehntere helle Zeichnung. Letztlich kann B. angarensis mit B. selenis verwechselt werden, der auf der Hinterflügel-Unterseite aber jedwede weiße oder Perlmuttzeichnung fehlt.
Sehr charakteristisch ist bei B. angarensis auch der oberste Perlmuttfleck der mittleren Binde auf der Hinterflügel-Unterseite, welcher fast quadratisch geformt ist.
ERSCHOFF (1870) [nach Copyright-freien Scans aus der am 31. Januar 2018 geschlossenen Biodiversity Heritage Library Europe, bhl-europe.eu]
B. angarensis fliegt auf feuchten Wiesen in den Nadelwäldern sowie an feuchten Stellen in der Tundra. In Nordeuropa findet man sie im Flach- und Hügelland. Im Mittelural steigt sie bis in die Gipfellagen und in den Bergen Südsibiriens und der Mongolei bis auf 2200 m.
Die Flugzeit der einzigen Generation fällt auf die Monate Juni und Juli. Ansonsten ist über diese östliche Art noch kaum etwas bekannt geworden. Auch die Raupennahrungspflanze ist unbekannt.
B. angarensis ist eine im mittleren und nördlichen Russland verbreitete Art, welche von der Halbinsel Kamtschatka bis in die Gegend um Archangelsk vorkommt. Sie tritt zudem auch noch weiter südlich, in den Bergen Südsibiriens, in der nördlichen Mongolei und der Mandschurei auf. In Europa ist sie auf das nordrussische Tiefland und den Ural, südlich bis etwa Sverdlovsk beschränkt.
(Autor: Jürgen Hensle)