1: Schweiz, Graubünden, Ardez, 1400 m, ex larva 15. Mai 2015 (cult. det. & fot.: Jürg Schmid) [Forum]
2: Slowenien, Bohinj, Vrh bače, 1300 m, 30. Juni 2015, Tagfund (Freilandfoto: Christine Neumann), det.: Jürgen Quack, conf.: Jürg Schmid [Forum]
1, ♀: Schweiz, Wallis, Erschmatt, 1312 m, 1. Juli 2013 (leg. Hermann Blöchlinger, gen. det. [GP Nr. 1323] Wolfgang Wittland, Foto Rudolf Bryner)
MÜLLER-RUTZ (1922: 226-227) [nach Copyright-freien Scans auf www.biodiversitylibrary.org]
1: Österreich, Steiermark, Ausseerland, Loser, 1838 m, 15. Mai 2008 (Foto: Franz Lichtenberger), 2 Exemplare in Gipfelnähe auf 1600 m am 29. Juni 1990, leg. Friedrich Stöckl, det. Josef Klimesch, coll. Franz Lichtenberger, seit 2013 im TLM Ferdinandeum
SCHMID (2019: 538) gelang die Klärung der bis dahin noch unbekannten Larvalbiologie der Art: "Die Eiablage erfolgt an den Stängel von Berg-Laserkraut (Laserpitium siler)(1, 2). Die Jungraupe (3) bohrt sich in den Stängel und lebt gesellig im Stängelmark, wo sie auch überwintert (4, 5). Im Frühling fertigt sie im Markkanal einen wenig ausgesponnenen Schlupfgang an, der seitlich nach außen führt und dort mit einem Pfropfen aus Genagsel verschlossen wird (7)." - Die Zahlen stehen für Fotos, die das Geschriebene anschaulich erläutern.
MÜLLER-RUTZ (1922: 227) erläutert: "Bei Ardez im Unterengadin von Dr. Thomann entdeckt und von 13.-17.6.21 von uns in mehreren Stücken gefangen (Thom, M-R)."
Locus typicus ist Ardez im Unterengadin (Schweiz). Nach SWISSLEPTEAM (2010) gibt es aus der Schweiz außer den Nachweisen im Kanton Graubünden noch solche im Jura.
HUEMER (2013) führt die Art für Österreich von Nordtirol, Osttirol, Kärnten und Steiermark an.
Nach GAEDIKE & HEINICKE (1999) in Deutschland nur mit Angaben von vor 1980 aus Bayern bekannt. Dort wurde die Art von PRÖSE et al. (2004)["2003"] mit "0 - ausgestorben oder verschollen" für die Regionen "Ostbayerisches Grundgebirge" und "Tertiär-Hügelland und voralpine Schotterplatten" in die Rote Liste aufgenommen.
HASLBERGER et al. (2012: 65) melden den (durch Barcoding abgesicherten) Wiederfund für Bayern und damit auch für Deutschland: "Nationalpark Berchtesgaden, Wimbachschloss, 940 m, 27.6.2011, BC ZSM Lep 64299 (H). Wiederfund für Bayern!" Sie erläutern: "Alle deutschen Nachweise stammen aus dem Nationalpark Berchtesgaden im äußersten Südosten Bayerns. In der ZSM befinden sich die wohl ersten bayerischen Belegtiere der Art, gefangen von H. PFISTER und F. DANIEL in den Jahren 1947 und 1949 in der Umgebung des Königssees (Hachelwände, Hachelköpfe). Die Art ist bei OSTHELDER nicht aufgeführt, da das Heft 1 mit den Tortriciden bereits 1939 erschienen war. Auch der aktuelle Wiederfund befindet sich im Nationalpark Berchtesgaden, so dass sich für die sehr begrenzte bayerische Verbreitung dieser alpinen Art nichts geändert hat."
SCHMID (2019: 538) ergänzt: "Sehr lokale und seltene Art. Außerhalb der Alpenländer nur noch in Spanien, Slowenien und Bosnien/Herzegowina."
(Autor: Erwin Rennwald)