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Nachdem die Pflanzen vom Nickenden Leimkraut (Silene nutans) gefruchtet hatten, habe ich sie zurückgeschnitten. Die erhoffte Nachblüte kam, wenn auch recht schwach - nur etwa ein Sechstel der Exemplare blühte ein zweites Mal.
Nichtsdestotrotz war die Anziehungskraft gegeben, denn am 19. August entdeckte ich Fraßspuren, schnitt sie und weitere Kapseln als Futter ab und fand einige Tage später drei Raupen von Hadena bicruris vor!
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Bemerkenswerterweise gab es keine Fraßspuren am direkt benachbart wachsenden Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris), das ebenfalls (aber ohne Rückschnitt) nochmals blühte und fruchtete, also im gleichen attraktiven Stadium war wie das Nickende Leimkraut. Stark!
Spätere Ergänzung: einige Tage danach entdeckte ich doch noch Befallsspuren an Silene vulgaris und fand auch eine Raupe. Ob die Fraßspuren vorher nicht da waren oder ich nicht gründlich genug gesucht hatte, lässt sich nicht mehr feststellen. Ob die Raupen zwischen den Pflanzenarten wechseln (können/wollen), ist mir nicht bekannt.
(Als Silene nutans zum ersten Mal blühte, im Mai, war Silene vulgaris noch nicht so weit - daher hatte ich im Startbeitrag geschrieben, dass ein Überwechseln der Raupe von anderen Nelkengewächsen unmöglich war. Zu diesem Zeitpunkt stimmte das so.)
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Hadena bicruris (Lichtnelkeneule): Deutschland, Niedersachsen, Landkreis Schaumburg, Rodenberg, 90 m, Garten, Befallssspuren an Silene nutans (Nickendes Leimkraut), 19. August 2022 (det., conf. durch Weiterzucht & fot.: Tina Schulz)
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Und ein Knipsfoto einer Jungraupe vom 22. August (Bestimmung durch Weiterzucht bestätigt). Die in späteren Stadien stark ausgeprägte gewinkelte oder pfeilförmige Rückenzeichnung ist schon zu erahnen.
Hadena bicruris (Lichtnelkeneule): Deutschland, Niedersachsen, Landkreis Schaumburg, Rodenberg, 90 m, Garten, leg. Befallssspuren an Silene nutans (Nickendes Leimkraut) 19. August 2022, Zuchtfoto 22. August 2022 (det., conf. durch Weiterzucht & fot.: Tina Schulz)
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Begeisterte Grüße,
Tina.