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Eine Woche nach dem bisherigen Temperaturhöhepunkt dieses Sommers (über 40 °C in Sehnde am 20. Juli), am 26. Juli, fanden Thomas und ich in Sehnde ein knappes Dutzend Raupen von Ethmia bipunctella an wenigen Natternkopf-Exemplaren.
Fast alle wiesen so wenig Schwarzanteil auf, wie wir es noch nie zuvor gesehen hatten. Und wir vermuten, dass dies eine Anpassung an die Hitze war.
Interessant wäre es zu erfahren, ob das nur über eine Häutung gesteuert werden kann oder ob Pigmentveränderungen auch innerhalb eines Larvenstadiums möglich sind. Weiß jemand Genaueres?
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Der Fundort ist der vermutlich schnuckeligste Pfad in Sehnde. Da er kein Straßenschild trägt, haben wir ihn selbst getauft: Akeleiengrund, nach dem Frühjahrsaspekt.
Ach, wenn es doch mehr so wilde und bunte Ecken in unseren Städten geben dürfte! Wenn die derzeitige "grüne Welle" doch anhielte!
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Eine kleine Randnotiz noch. Die Raupen dieser Gattung sind ja alle herausstechend bunt gefärbt. Zwar ist die Wuchsstruktur des Natternkopfs schon recht unübersichtlich, sodass die Tiere optisch einigermaßen "untergehen". Aber dennoch sind die Raupen doch recht auffällig, wenn man sich einmal "eingesehen" hat.
Mir ist aber doch ein möglicher Tarnaspekt aufgefallen, als sich uns dieser Anblick bot:
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Die Raupe weist eine Ähnlichkeit zu den verwelkten und schnell ausbleichenden Blütenkelchen auf, die aufgrund der Borstigkeit der Pflanze daran hängen bleiben.
Daten: Deutschland, Niedersachsen, Region Hannover, Sehnde, "Akeleiengrund", 69 m, an Echium vulgare, 26./28. Juli 2022 (det. & Freilandfotos: Tina Schulz)
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Schönen Gruß,
Tina.