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Gradationen an Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) gehören in meiner Region zum gewöhnlichen Anblick im Mai/Juni. Y. cagnagella ist hier die einzige Gespinstmotte (damit meine ich Yponomeuta sp.), die zuverlässig jedes Jahr für Kahlfraß sorgt - eigentlich könnte man sie aus dem Auto, sogar auf der Autobahn kartieren (Quadrantenorgie).
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In diesem Jahr habe ich gelernt, dass es auch Pfaffenhütchen-Sträucher gibt, die gut und gerne fünf bis sechs Meter (!) hoch werden. Ohne Y. cagnagella hätte ich das so schnell nicht mitbekommen, daher mein Dank an sie!
Die für mich typische Wuchsform, die sich mir eingeprägt hat, weist dieser mächtige, alte Strauch längst nicht mehr auf.
Das Erlebnis war so beeindruckend, dass jetzt ein paar mehr Bilder kommen.
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Land Art par excellence! (Hier an einem teils abgestorbenen Ast einer Lonicera.)
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Alles andere "Grün" war für die Raupen völlig uninteressant, das war ganz deutlich zu sehen. Es wurde sogar in der Not nichts anderes gefressen als Spindelstrauch. Nichtmal Ahorn (hier rechts im Bild), obwohl diese Gattung als Nahrungspflanze belegt ist ( https://lepiforum.org/wiki/page/Yponomeuta_cagnagella#Biologie-Raupennahrungspflanzen ).
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Die fleißigen Künstler:
Alle Bilder: Deutschland, Niedersachsen, Helmstedt, 145 m, 16. Mai 2022 (det. & Freilandfotos: Tina Schulz)
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Schönen Gruß,
Tina.
P.S.: Es kommen trotzdem immer genug Raupen durch, damit sich diese Bilder alljährlich wiederholen können - erstaunlich. Man denkt ja eigentlich, bei diesen abgefressenen Pflanzen müssen die doch alle verhungern...
Und für alle, die jetzt Angst um ihr Pfaffenhütchen im Garten bekommen: dem macht das nichts aus, das ist daran angepasst. Passiert ja jedes Jahr und die Sträucher leben und wachsen.