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Liebe Jutta,
großartige Eidechsenfotos, herzlichen Glückwunsch zur Beobachtung und danke fürs Teilen!
Der von Euch propagierte Bacillus thuringiensis verursacht mir Bauchgrimmen, obwohl ihr ihn dieses Jahr wetterbedingt nicht ausbringen konntet. Um es ganz direkt zu sagen, ohne Dir in irgendeiner Weise nahetreten zu wollen: Wäre es denn keine Alternative für Euch, den ohnehin bei Euch nicht autochthonen Buchs so stark zu reduzieren, dass einige verbleibende Pflanzen manuell entraupt werden können? Müssen es unbedingt 120 Meter Buchsbaumhecken sein? Ist es ein historischer Garten, der unter Denkmalschutz steht? Sind die Buchsbaumhecken ein ästhetischer Wert für Euch? Auch Ästhetik ist wandelbar.
Bacillus thuringiensis mag legal sein für Privatgärten. Nicht alles Legale ist auch das Beste. Siehe dazu, was Erwin Rennwald kritisch über Bacillus thuringiensis geschrieben hat: http://www.lepiforum.de/2_forum_2017.pl?page=1;md=read;id=14810 und Folgebeiträge. Im Kern geht es in Erwins Beiträgen um Biokampfstoffe ./. mechanisches Entfernen der Raupen. Erwins Argumente gegen die Prozessionsspinner-Bekämpfung mit B. t. gelten ebenso für den Buchsbaumzünsler, alles sind Schmetterlinge. Wie wollen wir Politikerinnen und Politiker überzeugen, wenn wir als Privatleute nicht nach den von uns vertretenen Grundsätzen handeln?
Vorschlag: Ihr lasst ein paar wenige Buchse stehen, pflanzt sonst neue Hecken an, sucht dafür abschnitts- oder karreeweise mehrere heimische Pflanzenarten aus und schaut, wie sich eine jede entwickelt und welche Auswirkungen das auf die Insekten-Biodiversität Eures Gartens hat. Es würde mich sehr wundern, wenn es gar keine heimischen Laubgewächse gibt, die sich ähnlich wie Buchs für niedrigen Heckenschnitt eignen. Einen Versuch ist es doch wert!
Herzlichen Gruß
Jürgen