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Hallo Herr Köstler,
Jürgen Hensle
hat meiner vor Jahren schon geäußerten diesbezüglichen Vermutung seinerzeit widersprochen und von mir Beweise gefordert. Bin auf seine jetzige Stellungnahme gespannt.
ja denn, meine Argumentation ist weiterhin identisch. Lt. Wagener et al. "Die Tagfalter der Türkei" besteht zwischen P. mannii und P. rapae bzw. P. rapae und P. mannii der Sterilisationsgrad A. D.h., nach künstlicher Paarung erzielte Hybriden sind unfruchtbar. Zudem interessieren sich die Männchen der einen Art nicht für die Weibchen der anderen und die Weibchen wehren die artfremden Männchen stets ab, wenn die doch mal in ihre Nähe kommen. Es bestehen also starke prä- und postkopulative Barrieren. Ebenso starke wie z. B. zwischen P. brassicae und P. napi. Wer die Hybrisidations-These vertritt, müsste also mal Beweise dafür erbringen. Und das ist mit modernen DNA-Methoden mittlerweile überhaupt kein Problem mehr.
Ich habe früher auch immer einmal wieder Hybriden in Verdacht gehabt, insbesondere, als ich nebeneinander drei Pieriden-Eier fand, aus denen eine schwarz- eine gelb- und eine grünschwarz-köpfige Raupe schlüpfte. Und speziell die mit dem gelben Kopf ergab schließlich einen Falter, der sehr nach einem P. mannii x P. rapae-Hybriden aussah. Doch die DNA-Untersuchung ergab, dass es sich bei allen dreien um reinrassige P. mannii handelte. Aus der Traum...
Beide Arten, P. mannii und P. rapae, sind extrem variabel. Da alleine nach dem Habitus entscheiden zu wollen, was nun Hybriden sind, das geht leider nicht.
Viele Grüße
Jürgen Hensle