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Es war der 18. Juli 2020, und als ich einen Blattspitzenwickel an Weide öffnete, erwartete ich wie selbstverständlich Earias clorana, das Weiden-Kahneulchen.
Doch es kam etwas anderes zum Vorschein: eine Mikro-Raupe!
ca. 8-9 mm: Deutschland, Niedersachsen, Ortsrand Rodenberg, 70 m, Streuobstwiese in Gewässernähe, leg. Triebspitzenwickel von schmalblättriger Weide (Salix cf. viminalis?) 18. Juli 2020 (det. durch Zucht & fot.: Tina Schulz)
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Da war der Frust groß, kein Foto der Behausung gemacht zu haben. Sie sah aber jener vom Kahneulchen sehr ähnlich; nur ohne die Fäden, die extra nochmal um den Wickel von außen herumgelegt werden, um ihn festzuzurren.
Das Tier häutete sich noch circa zwei bis drei Mal, und als ich es erneut zum Fotografieren hervor holte, erkannte ich seine wahre Gestalt: eine Depressarienraupe!
Deutschland, Niedersachsen, Ortsrand Rodenberg, 70 m, Streuobstwiese in Gewässernähe, leg. Triebspitzenwickel von schmalblättriger Weide (Salix cf. viminalis?) 18. Juli 2020, Zuchtfotos 28. Juli 2020 (det. durch Zucht & fot.: Tina Schulz)
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Eigentlich hätte ich Agonopterix ocellana phänologisch ausgeschlossen; fast Ende Juli noch als Jungraupe unterwegs zu sein, schien mir doch recht spät - gerade bei der damals herrschenden Hitze, die eine Entwicklung normalerweise voran treibt.
Aber sie ist es:
Deutschland, Niedersachsen, Ortsrand Rodenberg, 70 m, Streuobstwiese in Gewässernähe, leg. Triebspitzenwickel mit Jungraupe von schmalblättriger Weide (Salix cf. viminalis?) 18. Juli 2020, Falterschlupf 18. August 2020 (cult., det. durch Zucht & fot.: Tina Schulz)
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So ein prächtiger Falter!
Grüße,
Tina.