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Hallo Wolfgang,
klar, Deine Beobachtung, dass die Tiere sich gerne vor Ort paaren, kann ich absolut bestätigen. Ich würde auch sagen, dass dies die Regel ist. Wie ich schon sagte, diese Flüge in die Höhe habe ich bisher überwiegend bei sehr gutem, warmem und sonnigen Wetter beobachtet und ich habe absolut keine Ahnung, ob und wie weit die Tiere verdriftet werden. Ist eben alles recht spekulativ.
Würdest Du denn ausschließen, dass in Bereichen, wo z.B. S. pavonia und S. pavoniella heute aufeinandertreffen, männliche Tiere in die jeweils andere Population einfliegen? Ich habe schlicht keine Idee, da ich in diesen Regionen nicht aktiv bin.
In der Tat lasse ich einen großen Teil meiner Tiere fliegen. Die Weibchen meist erst nach der (ersten) Eiablage, da ich die Eier an lokale Schulen und Kindergärten zu Lehrzwecken abgebe. Natürlich handelt es sich bei den freigelassenen Tieren nur um solche, die aus dem Raum Leverkusen - Solingen - Wuppertal stammen. Tiere (erst recht Arten), die hier nicht hingehören, dürfen auf keinen Fall in die Freiheit gelangen.
Zur Reichweite der Pheromone (Beitrag von Bernd-Otto): Das haben wir selbst auch schon mal mit markierten Tieren getestet: einige Kilometer sind sicher kein Problem (http://www.naturwissenschaftlicher-verein-wuppertal.de/sektionen/Entomologie/schmetterlinge/Kleines-Nachtpfauenauge/wie-die-weibchen-die-mannchen-anlocken), war auch in der EZ (Laussmann T und Radtke, A: Zur Biologie des Kleinen Nachtpfauenauges, Entomologische Zeitschrift 118 (2) 2008, S. 69-74). Das Ganze hängt natürlich auch von der Windrichtung und Windgeschwindigkeit ab.
Viele Grüße
Tim