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Diese Art zu finden hatte ich wirklich überhaupt nicht im Sinn, als ich am 3. Dezember bei herrlichstem Sonnenschein durch den Georgengarten streifte - eigentlich wollte ich nur den Kopf frei bekommen zwischen zwei Vorlesungen.
Doch dann stand ich vor einem Baum, der in meinem Kopf lauter Fragezeichen erzeugte, denn die Blätter ließen mich an Linde denken, während die Früchte/Blüten in eine ganz andere Richtung deuteten: Erle nämlich.
(Beim Nachforschen stellte sich später heraus, dass es sich um Alnus cordata handelte - Herzblättrige Erle ist in meinen Augen der geeignetere deutsche Name zum Einprägen -, einen nicht einheimischen, offenbar als Park-Gehölz genutzten Baum.)
Dort entdeckte ich drei Phyllonorycter-Minen und etwas, was ich wenig hoffnungsfroh für die kläglichen Überreste einer solchen hielt. Jetzt nahm ich das Objekt unter die Lupe und es stellte sich heraus, dass es tatsächlich eine oberseitige Phyllonorycter-Mine ist - und an Alnus kommt da nur Phyllonorycter stettinensis infrage. Große Freude!
Wie so oft mal wieder ein Fall von Zufallsfund. Als ich - früher im Jahr (klar, wer sucht schon im Dezember gezielt nach Minen?) - mit dieser Intention nach der Art geschaut hatte, hatte ich nichts gefunden.
Oberseite. Die Mine ist oberseitig, und diese obere zarte Minenhaut ist schon fast vollständig verwittert, nur im Bereich des Kokons, wo die vielen "Falten" liegen, ist sie noch intakt.
Unterseite.
Alnus cordata (Herzblättrige Erle):
Daten: Deutschland, Niedersachsen, Hannover, Herrenhausen, Georgengarten, 50 m, 3. Dezember 2015, an Alnus cordata (det. & fot. am 6. Dezember (Minenfotos): Tina Schulz)