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Zygaenen sind für mich ein echtes Highlight unter den Lepis, und hier in der ausgeräumten Agrarlandschaft kommen sie ja auch nicht vor.
Das dachte ich jedenfalls bis zum Winter 2013/14, wo ich auf einer kleinen "Insel", offenbar einem Refugium, das vom Menschen noch nicht berührt wurde (bzw. jetzt in Ruhe gelassen wird), einige Kokons fand.
Als mir dann im Sommer 2014 der Fund eines "gefüllten" Kokons gelang, kannte meine Freude kaum noch Grenzen!
Im Schatten wirkt er ganz anders, glänzt perlmutterartig:
Deutschland, Niedersachsen, Umgebung Haste, Wiesen-Gebüschkomplex, 50 m, 16. Juli 2014 (Freilandfotos: Tina Schulz)
Die Puppe (14 mm lang) war ein ganz wildes, verrücktes Huhn. Ich musste sie erstmal sich fünf Minuten lang "austoben" lassen, bis sie gewillt war, einige Bilder von sich machen zu lassen.
(Sie hat mich schon vorher vorgewarnt: bei Berührung des Kokons kann sie echt schön "rascheln"!)
Deutschland, Niedersachsen, Umgebung Haste, Wiesen-Gebüschkomplex, 50 m, Kokonfund 16. Juli 2014 (Studiofotos vom 20. Juli 2014: Tina Schulz)
Und dann die ganze Freude: der geschlüpfte Falter!
Deutschland, Niedersachsen, Umgebung Haste, Wiesen-Gebüschkomplex, 50 m, Kokonfund 16. Juli 2014, e.p. 23. Juli 2014 (Studiofotos: Tina Schulz)
Leider ist mir die außergewöhnlich schön zu sehende Kopplung von Frenulum (Borste) und Retinaculum (Fortsatz am Vorderflügel) erst hinterher am PC aufgefallen, sonst hätte ich mich beim Fotografieren auch darauf konzentriert. Dennoch, dieser Ausschnitt ist auch noch recht gut geworden:
Kann man bei dieser Zygaene - obwohl sie nicht zur den Noctuoidea gehört - trotzdem (wegen der einen starken Borste) von einem Männchen ausgehen?
Neugierige Grüße
Tina