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Hierzu eine kleine Vorgeschichte:
Als ich mich am 26. April dieses Jahres am Hang der Ochsenburg aufhielt und gerade ein paar Freilandfotos der Säcke von Coleophora galbulipennella machen wollte, sah ich, wie eine Familie mit Kindern und Picknickkorb den schmalen Pfad nach oben erklomm. Das war's dann wohl für die nächsten 1-2 Stunden, ging mir durch den Kopf. Frustriert brach ich das Fotografieren ab und trat die Flucht nach hinten an. Unmittelbar an den spärlich bewachsenen Südhang schließt sich hier oben auf der Hügelkuppe Laubwald an, und immer noch frustriert ging ich hier ausnahmsweise ein paar Schritte vom Weg ab, den Blick nach unten gerichtet ...
... wo u.a. große, saftig grüne Klettenblätter ins Auge fielen.
Und mit Peter Buchners BH-Bildern im Hinterkopf wurde auf einmal aus dem latenten Wunschdenken Wirklichkeit:
Wie durchsiebt sahen manche Blätter aus, und im Extremfall (letzte 2 Befallsbilder) war nur noch das Blattgerippe übrig geblieben.
Dreht man so ein durchlöchertes Klettenblatt um, so findet man (sofern es sich nicht um Schneckenfraß handelt) an der Unterseite eine oder mehrere Raupen der Federmottenart Porrittia galactodactyla vor. Der Name muss etwas mit Milch zu tun haben, und in der Tat schimmern ihre Flügel wunderschön milchig weiß, wie im Einleitungsbild oben zu sehen ist.
Typischerweise kleben an der Blattmittelrippe die alten abgestreiften Raupenhäute, hier gleich drei an der Zahl.
Drei verschiedene Raupen:
Funddaten bis hierher:
Deutschland, Thüringen, Kyffhäuser-Südrand, Umgeb. Steinthaleben, Raupen an (vermutlich Großer) Klette (Arctium spec.), 26. April und 7. Mai 2014 (leg., cult., det. & Fotos: Heidrun Melzer)