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Liebes Forum,
wenn man doch schon länger im Bereich Artenschutz tätig ist (sowohl beruflich als auch ehrenamtlich) wundert man sich über einiges, aber dieses Projekt schlägt dem Fass den Boden aus: http://www.quarrylifeaward.de/node/13480
Hierbei geht es um die Wiederansiedlung von Parnassius apollo, Colias myrmidone und Iphiclides podalirius in einem Steinbruchgebiet in der Nähe von Regensburg. Kopfschüttelnd habe ich mir die Details dazu zu Gemüte geführt, wieviel Irrsinn geht denn noch und das auch noch unter fachlicher Begleitung sogenannter Experten??? Für wieviel Geld lässt man sich da denn kaufen?
Alle drei Arten kamen in der Region vor, aber alleine bei I. podalirius ist eine natürliche Zuwanderung möglich.
Ja es werden die Futterpflanzen der einzelnen Arten im Steinbruch neu angepflanzt aber woher sollen denn die Spenderpopulationen kommen? Bei Parnassius apollo für den fleißig Sedum album angesalbt wird könnte ja noch aus den guten Populationen des Altmühltals wiederangesiedelt werden, was ich auch schon für sehr bedenklich halte, aber wo will man denn C. myrmidone hernehmen, der ja wie man durch die Arbeit von Marhoul und Dolek von 2010 weiß, nur noch 1000 Kilometer östlich vorkommt. Manchmal frage ich mich welche Blüten die wirtschaftliche Verwertungsmaschine im Bereich des Artenschutzes noch treibt.
Im Altmühltal haben Steinbruchkonzepte zum Erhalt einiger wichtiger Arten beigetragen, aber diese sinnlose Aktion treibt mir die Zornesröte ins Gesicht, hätte man es nicht bei I. podalirius belassen können? Nein anscheinend ist die Sensationsheischerei an einem neuen Punkt angelangt. Es müssen ja Arten her die dort seit längerer Zeit ausgestorben sind. Da werden idealistische Studenten dazu missbraucht, dass ein großer Konzern sich mit den Artenschutzfedern schmücken darf! Anders als bei dem illegalen Wiederansiedlungsversuch von Z. polyxena in Mainfranken, treibt mich dieses Verhalten zur Weißglut, denn es wird auch noch von Experten unterstützt, damit sie sich, industriell unterstützt neue Meriten an ihren Leib heften können, oder sich doch der Lächerlichkeit preis geben...
Mit wütenden Grüßen,
Olli