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Hallo Oliver,
damit sich wenigstens einer meldet (und vielleicht dann doch noch einige ander Mitleser zu diesem wie ich finde doch nicht ganz uninteressanten Fall) möchte ich den Anfang machen:
Ansalbung der ursprünglich nicht in Deutschland heimischen Art Zerynthia polyxena, welche als Wirtspflanze Aristolochia clematitis hat, eine ursächlich im Mittelmeerraum beheimatete Arzneipflanze, die heute durch Verwilderung in wärmebegünstigten "Weinbergslagen" auch bei uns teilweise überaus ansehnliche Bestände bildet. Eine kuriose Konstellation für uns und offenbar eine seit einigen Jahren dauerhaft geglückte Ansiedlung (des Osterluzeifalters) im Mainfränkischen.
Ohne die bisherige jahrweise dortige Populationsstärke des Osterluzeifalters zu kennen wäre es natürlich interessant zu wissen, ob sich die Art seit der im neuen bayrischen Tagfalterwerk beschriebenen Ansalbung dort seitdem "von alleine" hält oder von unbekannter Stelle jahrweise stetig nachgeholfen wird, damit die Population überdauern kann. Ein überaus lohnender Forschungsansatz, wie Du schreibst.
Mittlerweile wird Deutschland ja leider von einer Unzahl gebietsfremder und ungewollter tierischer und pflanzlicher Eindringlinge und "Einschlepplinge" teilweise massivst negativ beeinträchtigt mit oftmals bereits irreversiblen Folgen für unser Ökosystem. Im Falle der (widerrechtlichen) Ansalbung des wunderschönen Osterluzeifalters, einem bezaubernden Tier, bin ich allerdings auch Deiner Meinung und denke, daß die anderen dort von Dir aufgezählten hochgefährdeten Lepi-Arten wohl eher nicht durch den Neubürger Osterluzeifalter in ihrer weiteren Existenz negativ beeinflußt werden dürften. Das dortige Ökosystem dürfte diese "neue" Art wohl aushalten können, da es sich beim Osterluzeifalter nur um eine äußerst lokal vorkommende Art mit sicherlich nur sehr geringem und vor allem keinem "unkontrollierten" Expansionsdruck handeln dürfte. Wir wissen ja aus den Schilderungen unserer österreichischen Schmetterlingsfreunde, wie überaus schwierig es ist, die wenigen dort noch existierenden polyxena-Vorkommen am Leben zu erhalten.
Viele Grüße,
Dieter