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Der San-Bernardino-Pass dient in den Sommermonaten hauptsächlich als Schauplatz langsam bergwärts kriechender beräderter Sozial-Zweitwohnungskisten. Und immer, wenn jemand im 50 km entfernten Bellinzona oder Lugano einen der seltenen Parkplätze erwischt hat, rollt die sonst stehende Autoschlange wieder eine Wagenlänge vorwärts. Aus dieser Ueberlegung habe ich für die Fahrstrecke Chur- Maggiatal weit mehr als die sonst benötigten 2 1/2 Stunden vorgesehen.
Weit gefehlt: Keine Toristen, keine Autoschlangen, leere Parkplätze. Ich war zu einer Zeit in Aurigeno, da schien noch die Abendsonne.
Es flogen u.a.: Lopinga achine, Coenonympha arcania. Mein Interesse galt aber den vielen fliegenden Micros, die auf einer Trockenweide anzutreffen waren. Die Micros erinnerten an Tortricidae oder kleine Pyralidae. Bei genauerer Betrachtung war es E. pygmaearia, der Mini-Bonsai-Kleinstspanner.
Die Tiere flogen in einer riesigen Anzahl in der Abendsonne. Sie setzen sich stets mit dem Kopf nach ober an die obersten Stellen der Grashalme, immer die Rückseite gegen die Sonne und den Bauch gegen Himmel gerichtet. Zudem sind sie extrem scheu, das Fotografieren verlangt Geduld und ab und zu einen deftigen Kraftausdruck.
Bild: Weibchen, Oberseite