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Hallo Wolfgang,
> Limenitis populi ist eine kontinentale Art, die generell
> im maritimen Westen und der Mediterraneis nicht sehr häufig ist.
Ja.
> Je weiter man ins kontinentale Klima reingeht, desto häufiger
> wird sie; in Bialowiecza in Ostpolen war sie der häufigste
> Tagfalter überhaupt, als wir dort den SEL-Kongreß hatten, und da
> wurden die Falter sogar von Pferdefuhrwerken (eben auf dem Kot
> dieser Pferde auf der Straße saugend) überfahren, nicht nur von
> Autos.
nachvollziehbar.
> Ich würde behaupten, daß die Art in Deutschland in den letzten
> Jahrzehnten generell nicht wirklich viel seltener geworden ist,
Wolfgang, Wolfgang, das kannst Du behaupten, so lange Du willst, Tatsache ist trotzdem, dass uns die Art in Baden-Württemberg und der Pfalz förmlich unter den Händen weg stirbt. Die alten Aufzeichnungen sagen uns da was ganz, ganz anderes. Und: auch in den letzten 15 Jahren setzt sich der Negativtrend hier ungebremst fort.
> höchstens lokal durch waldbauliche Maßnahmen.
das mag dazukommen, aber z.B. im Schwarzwald und im Pfälzerwald - klassischen Eisvogel-Gebieten noch vor wenigen Jahrzehnten - hat sich an den Lebensräumen fast gar nichts geändert - nur dass eben Limenitis populi verloren ging.
> Die Art war hier
> wirklich immer selten
nur eingeschränkt ja. Die Literatur und die Serien in den Kästen sagen da teilweise etwas ganz anderes!
> und ist das heute auch immer noch, solange
> es genügend Raupenfutterpflanzen (Zitterpappeln) in geeigneten
> Expositionen im Wald gibt.
Nein, nein. Das ist frommer Wunsch, entspricht aber nicht den Tatsachen.
> Aber eben mit nur ungefähr einem
> Falter pro km² oder so ähnlich ...
viel, viel weniger! Schau doch mal nach!
Ich habe im Nordschwarzwald in den letzten Jahren einen einzigen Falter gesehen - und ich war dabei anscheinend der einzige, der überhaupt einen Falter sah. Und an den klassischen Fundstellen der Pfalz habe ich überhaupt nichts gefunden, die Art ist dort akut vom Aussterben bedroht oder bereits verschwunden. Natürlich gilt das nicht für ganz Deutschland - in der Rhön flog der Falter auch noch 2006 (vid. 1 Exemplar).
Gruß
Erwin Rennwald