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Hallo Forumer,
entsprechend Fibiger und Hacker (2007), Seiten 117 und 118, sollte C. noctivaga (fast) nicht in Portugal vorkommen. Jedoch in der hier ( http://www.lepiforum.de/cgi-bin/1_forum.pl?page=1;md=read;id=23928 ) aufgeführten Literatur von Auwermeulen ist C. noctivaga (neben C. flavirena) durchaus in der Algarve vorhanden.
Die GU ergab, dass sich nicht um C. flavirena handeln kann. Zumindest nicht bei dem Tier, an dem die GU durchgeführt wurde und das vom gleichen Fundort, nur ein paar Tage später, wie das oben abgebildete Tier stammt.
C. flavirena hat jeweils zwei distale Fortsätze an der Valve, bei C. noctivaga ist es nur einer. Eigenartigerweise weisen weder Hacker (2004), Seite 368-369 noch Fibiger und Hacker (2007), Seiten 116-118 auf diesen Unterschied hin.
Nach Boursin in Fibiger und Hacker (2007), Seite 118, unterscheidet sich C. noctivaga von C. flavirena durch die Anwesenheit von kleinen Spikern am Apex des Aedoeagus und am basalen Teil der Vesica („presence of small spicules by apex of aedeagus and basal part of vesica“).
Hier weiß ich nicht genau, was damit gemeint ist. Jedenfalls ist bei Hacker (2004), Seite 650 und bei Fibiger und Hacker (2007), Seite 284, Abbildungen 58 und 59 der in meiner GU-Abbildung rot eingekreiste Bereich bei C. noctivaga deutlich bedornt, während diese Dornen bei C. flavirena fehlen.
Und entsprechend der allgemeinen äußeren Beschreibung sollte auch das mit Lebendfoto abgebildete Tier ( http://www.lepiforum.de/cgi-bin/1_forum.pl?page=1;md=read;id=23598 ) zu Caradrina noctivaga gehören.
Ein Expertenurteil dazu wäre sehr willkommen.
Weiß jemand, wie die Vesica ausgeblasen wird und wo das dazu benötigte Werkzeug zu bekommen ist?
Hacker, Herrmann (2004): Esperiana, Buchreiche zur Entomologie, Band 10, Schwanfeld, 6. Juni 2004
Fibiger, Michael & Hacker, Hermann (2007): Noctuidae Europaeae, Volume 9, Sorø 2007
Daten (Beleg B13390): Portugal, Algarve, Caldas de Monchique, 37.285°N 8.564°W, aufgelichteter Eichenbuschwald im hügeligen Gelände, ca. 300 msm, 13. April 2010, am Licht, (Studiofoto: H. Strutzberg)
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Viele Grüße,
H. Strutzberg, Weimar/Thür.