Coleophora Derasofasciella

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Bestimmungshilfe / Schmetterlingsfamilien / Coleophoridae (Miniersackträger, Sackträgermotten)
EU M-EU 02821 Coleophora derasofasciella KLIMESCH, 1952



Diagnose

Geschlecht nicht bestimmt

1-3: Österreich, Kärnten, Daten siehe Etikett (fot.: Michel Kettner), coll. ZSM, "Klimesch-Sammlung" [Hinweis: das hier abgebildete Tier muss nach den Daten zur Typenserie gehören, auch wenn ein entsprechendes Etikett fehlt.]



Biologie

Nahrung der Raupe

KLIMESCH (1952) beschreibt die Raupe und Raupensäcke sehr detailliert und teilt darüber hinaus mit: "Die derasofasciella-Raupe bevorzugt nach meinen Beobachtungen im Hochgebirge geschütztere Stellen. Ich fand sie besonders an solchen Dryaspolstern, die, über Erdhöcker oder Steine wuchernd, windgeschützte Schlupfwinkel aufweisen. Die zuerst grünlichweißen, später bräunlichgelben Fraßspuren (Lochminen) sind wenigstens im Hochgebirge einzeln auf älteren Blättern vorhanden und verraten die Anwesenheit der Raupe. Zur Verpuppung verläßt sie stets ihre Fraßorte, um ihren Sack an verborgenen Stellen zur Verwandlung anzuspinnen." C. derasofasciella teilt damit seine Nahrungspflanze mit Coleophora unigenella, wobei keine gemeinsamen Fundstellen der beiden Coleophora-Arten bekannt sind.



Weitere Informationen

Synonyme


Taxonomie

C. derasofasciella wurde aus den Alpen beschrieben. PALMQVIST & HELLBERG (1999) beschrieben eine ähnliche "Art" aus Nord-Schweden unter dem Namen Coleophora paeltsaella - benannt nach dem nördlichsten Berg des Landes. Wie sich bald herausstellen sollte, war das neue Taxon genitalmorphologisch, biologisch (gleiche Raupen-Nahrungspflanze) und auch genetisch weitgehend identisch mit dem aus den Alpen beschriebenen Taxon. PALMQVIST et al. (2012) nahmen daher auch die formale Synonymisierung vor.


Faunistik

KLIMESCH (1952) teilt in seiner Erstbeschreibung aus Österreich mit:
"Bisher ist derasofasciella von folgenden Fundorten der Ostalpen bekanntgeworden: Ortlergebiet (Coll. Toll: 1 ♂, Trafoi, 28. 7.; 1 ♂, Franzenshöhe, Anf. 7.1928, von Müller-Rutz als ?gnaphalii erhalten; nach brieflicher Mitteilung Toll), Tirol (Kalbenjoch, Burmann; Hoher Burgstall, Klimesch), Lienzer Dolomiten (Kerschbaumer Alm — Zochen-Paß, 2000—2500 m, Klimesch), Kärnten (Ferlach, Singerberg, Thurner), Steiermark (Johnsbachtal, Gesäuse, bisher nordöstlichster Fundort, Klimesch). Die Hauptflugzeit scheint in alpinen Lagen der Juli, in tiefer gelegenen Gebieten die zweite Junihälfte zu sein. Es können gleichzeitig Raupen und. Falter angetroffen werden. Die Raupe überwintert meist halberwachsen und auch jung. Die Puppenruhe beträgt etwa drei Wochen."

"Art, die bei KARSHOLT & RAZOWSKI (1996) für Deutschland angegeben wurde, die aber durch keinen der Bearbeiter oder Mitarbeiter belegt werden konnte. Es wird davon ausgegangen, daß es sich hierbei um irrtümliche Angaben handelt." (GAEDIKE & HEINICKE 1999). HASLBERGER & SEGERER (2020: 62) berichten jetzt erstmals über einen abgesicherten Nachweis aus Bayern (und damit Deutschland): "1 ♂ Bayerische Alpen, Nationalpark Berchtesgaden, Wasseralm, 1420 m, 23.07.2019, GU 93/2020, BC ZSM Lep 107197 (leg. det. et coll. HASLBERGER." Vermerkt wird noch, dass es an der Fundstelle Dryas octopetala "in großer Menge" gibt.

Mit der Einbeziehung der nordschwedischen Coleophora paeltsaella als Synonym ist die Art nicht mehr nur ostalpin verbreitet, sondern weist eine arkto-alpine Disjunktion auf.


Typenmaterial

KLIMESCH (1952) stellt zusammen: "Der Beschreibung liegt folgendes Material zu Grunde:
1 ♂, Johnsbachtal, Gesäuse 9.7.1948, 5 ♂ 4 ♀, Lienzer Dolomiten, Kerschbaumer Alm ex larva 20.7.1948, 18 ♂ 15 ♀, Singerberg b. Ferlach ex larva 6.1949."

(Autor: Erwin Rennwald)


Literatur


Informationen auf anderen Websites (externe Links)


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