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1-2: Deutschland, Sachsen, Oberlausitz, Guttau, 145 m, Abendfang, 30. April 2012 (leg., det. & Fotos: Friedmar Graf) [Forum]
1, ♀: Italien, Friaul, Isonzo-Delta, 2 m, 9. April 2010 (leg. & Foto: Helmut Deutsch, det. Peter Huemer)
1: Deutschland, Sachsen, Oberlausitz, Guttau, 145 m, Tagfang am 29. April 2003 (det. & Foto: Friedmar Graf) [Forum]
REBEL (1914: 58-61) [nach Copyright-freien Scans auf www.biodiversitylibrary.org]
MÜLLER-RUTZ (1920: 340 + pl. 2 fig. 7) [nach Copyright-freien Scans auf www.biodiversitylibrary.org]
Diese seltene Art ist an einer alten ungepflegten, etwa 4 m hohen Weißdornhecke regelmäßig zu beobachten. Die Falter sind stets zwischen dem 27. April und max. 5. Mai unterwegs. Sie schwärmen tagsüber im Wipfelbereich bis zu den halbhohen Ästen hinunter. Mitunter ruhen Sie an den Zweigen und sind durch Stockschläge leicht aufzuscheuchen.
Vielleicht ist die Art durch gezielte Suche auch an anderen Orten zu finden. [Friedmar Graf]
1, eine alte, etwa 2 km lange Weißdornhecke mit einzelnen Eichen und Birken: Deutschland, Sachsen, Oberlausitz, Guttau, 145 m, 30. April 2012 (Foto: Friedmar Graf) [Forum]
MÜLLER-RUTZ (1920) hatte für ein von Thomann am 19. Mai 1918 bei Schuls (jetzt Scuol) im Engadin gesammeltes Exemplar einer ihm unbekannten Pammene-Art den Namen Pamene [sic!] engadinensis aufgestellt. Weitere vergleichbare Tiere wurden in der Schweiz nie gefunden. Nach einem taxonomischen Kommentar im Datensatz der Fauna Europaea (Fauna Europaea Web Service. Last update 22 December 2009. Version 2.1. Available online at http://fauna.naturkundemuseum-berlin.de) zu Pammene agnotana (REBEL, 1914) handelt es sich bei dem Taxon "Pammene engadinensis" um eine species incertae sedis. Dazu heißt es kurz: "Synonymized by (Schmid, J. 2008)". Bei SCHMID (2008) ist dazu in der deutschen Zusammenfassung zu lesen: "Die Genitaluntersuchung des männlichen Holotypus zeigt, dass der Name Pammene engadinensis Müller-Rutz, 1920 ein Synonym von Pammene agnotana Rebel, 1914 ist. Diese Art ist neu für die Fauna der Schweiz." SCHMID (2008) war es gelungen, den lange verschollen geglaubten Holotypus - und damit das einzige jemals bekannt gewordene Exemplar von "Pamene engadinensis" - im Bündner Naturmuseum in Chur aufzuspüren. Das Ergebnis war eindeutig, es gibt also keinen Grund "Pammene engadinensis" als species incertae sedis zu bezeichnen.
Nach SWISSLEPTEAM (2010) ist die Art auch Faunenbestandteil der Schweiz (Graubünden (ohne Südtäler)). Konkret handelt es sich hier bisher nur um ein einzelnes Exemplar, das am 19. Mai 1918 von Thomann bei Scuol im Engadin gesammelt wurde, und das dann Grundlage für den jetzt synonymisierten Namen "Pamene engadinensis MÜLLER-RUTZ, 1920", wurde.
(Autor: Erwin Rennwald)