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1, ♀: Italien, Friuli Venezia Giulia, Udine, Prati di Lavia, 95 m, 3. August 2016 (leg., det. & Foto: Helmut Deutsch) [Forum]
2, ♀: Italien, Friuli Venezia Giulia, Flambro, 23 m, 4. August 2016 (leg., det. & Foto: Helmut Deutsch) [Forum]
3 & 4, zwei ♀: Italien, Friuli Venezia Giulia, Medeuzza, 47 m, 13. August 2015 (leg., det. & Fotos: Helmut Deutsch) [Forum] Die Falter waren zunächst als C. crassicervicella bestimmt und wurden am 9. Juni 2019 hierher verschoben.
KOSTER et al. (2019) schreiben: "The biology has been described by Kuroko (2015) (as C. feminae), from which we cite the following. Host plants: Digitaria ciliaris (Retz.) Koeler and D. violascens Link (Poaceae)." Die Angaben betreffen Japan. Beide Fingerhirse-Arten sind Unkräuter, die immer wieder einmal in Hafengebieten oder auf Bahnstationen in Europa gefunden wurden. Während D. violascens in Europa meist nur unbeständig gefunden wird, macht sich D. ciliaris neuerdings auch in Europa breit. Die Art ist auf sandigen Maisäckern in Teilen der Schweiz (bes. Aargau) mittlerweile verbreitet, so dass mit dem Falter auch dort zu rechnen ist. Noch regelmäßiger ist das Gras an Ruderalstandorten oder auch in etablierteren Beständen in Südeuropa zu finden - z.B. in Friaul in Norditalien, wo auch die zugehörigen Falter gefunden wurden. WILHALM (2010) berichtet detailliert über die Verbreitung dieser bisher meist ignorierten Fingerhirse in Europa. Die Pflanze ist nahe verwandt mit der in Mitteleuropa noch sehr viel häufigeren Blutroten Fingerhirse (Digitaria sanguinalis), so dass auch eine Nutzung derselben kaum überraschen dürfte. Bei gezielter Suche dürften die typischen Blattminen kaum zu übersehen sein.
Von Cosmopterix feminella sind bisher nur Weibchen bekannt. Es spricht vieles dafür, dass es auch gar keine Männchen gibt, die Art sich also parthenogenetisch fortpflanzt. Das bedeutet aber, dass die Verschleppung eines einzigen Falters, einer einzigen Raupe oder auch eines einzigen Eies ausreicht um eine neue Population zu begründen. Damit ist zwingend mit baldigen weiteren Funden in Süd- und möglicherweise auch Teilen Mitteleuropas zu rechnen.
(Autor: Erwin Rennwald)
KOSTER & al. (2019) berichten über 58 Falter, die seit 2015 an acht Fundorten in Norditalien nachgewiesen wurden. Sie gehen davon aus, dass die Art aus Asien eingeschleppt wurde. Mit weiteren Funden in Europa ist fast zwingend zu rechnen.
СИНЁВ (1988: 709): “Голотип ♀ , Приморский край, Хасанский р-н, 3 км юговосточнее Андресвки, 5.VIII 1985 (Синёв). Паратипы 3 ♀♀, там же, 25.VII 15.VIII 1985.”
(Autoren: Jürgen Rodeland & Erwin Rennwald)