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1-3: Ungarn, Veszprém, ca. 1,5 km SW Hajmáskér, ca. 150 m, kleines, blütenreiches Tal und angrenzende Hutweide umgeben von steppigen Dolomithügeln, 28. Juli 2010 (Freilandfoto: Christian Papé), det. Christian Papé [Forum]
1-2: Ungarn, Veszprém, ca. 1 km nordöstlich Hajmáskér, offene Steppen, ca. 200 m, 19. Mai 2012 (Freilandfotos: Frank Nowotne), det. Frank Nowotne [Forum]
1-2: Ungarn, Veszprém, ca. 1 km nordöstlich Hajmáskér, offene Steppen, ca. 200 m, 19. Mai 2012 (Freilandfotos: Frank Nowotne), det. Frank Nowotne [Forum]
3-4, L5 an Astragalus austriacus: Ungarn, Veszprém, ca. 1 km nordöstlich Hajmáskér, 12. September 2011 (Zuchtfotos: Frank Nowotne), det. Frank Nowotne [Forum]
1, schlupfreif: Ungarn, Veszprém, ca. 1 km nordöstlich Hajmáskér, 16. September 2011 (Zuchtfotos: Frank Nowotne), det. Frank Nowotne [Forum]
1, ssp. chrysotheme, ♂: Ungarn, Tetényi, 10. Juli 1976, leg. B. Antalfalvi
2, ssp. chrysotheme, ♂: Ungarn, Tetényi, 10. Juli 1976, leg. B. Antalfalvi (coll. & Fotos 1-2: Heiner Ziegler)
1, ssp. chrysotheme, ♀: Ungarn, Tetényi, 18. August 1976, leg. B. Antalfalvi
2, ssp. chrysotheme, ♀: Österreich, Niederösterreich, Mödling, 9. Juli 1926 (coll. & Fotos 1-2: Heiner Ziegler)
Während die Weibchen mit ihrer verlaufend gelb-orangen Grundfarbe kaum zu verwechseln sind, sind die Männchen von Colias chrysotheme denen von C. myrmidone und C. croceus, vor allem aber der orangen Morphe von C. erate sehr ähnlich. Von C. myrmidone unterscheidet sie sich meist durch ihre hellere Grundfarbe. Zudem sind bei C. chrysotheme die dunklen Randbinden stets von helleren Adern durchbrochen. Schwieriger ist die Unterscheidung von heller gelborange gefärbten Exemplaren von C. croceus, wie sie überall vereinzelt vorkommen. Beim Männchen von C. chrysotheme sind die hellen Adern in der dunklen Randbinde noch deutlicher ausgebildet. Und an der Flügelwurzel des Hinterflügels befindet sich bei C. croceus und C. myrmidone oberseits ein heller Duftschuppenfleck, welcher jedoch meist vom Vorderflügel verdeckt ist. Dieser fehlt allen Weibchen und dem Männchen von C. chrysotheme.
Das Männchen von C. erate kann diesen Fleck auch haben. In dem Fall hilft zur sicheren Unterscheidung nur die helle Aderung in der schwarzen Randbinde, die für C. chrysotheme charakteristisch ist, bei C. erate aber weitgehend fehlt.
Generell sind mit geschlossenen Flügeln ruhende Tiere aller vier Arten nur im Gegenlicht einigermaßen zu unterscheiden.
C. chrysotheme reagiert sehr stark auf Einflüsse des Wetters und des Klimas. Daher unterscheiden sich die Falter lokal wie auch zu verschiedenen Jahreszeiten oft beträchtlich.
ESPER ([1781]: 89-90, pl. LXV figs. 3-4) [nach Scans des Göttinger Digitalisierungszentrums [GDZ] mit schriftlicher Genehmigung des GDZ. Besitzerin der Vorlage: Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek]
1-2: Ungarn, Veszprém, ca. 1 km nordöstlich Hajmáskér, offene Steppen, ca. 200 m, 19. Mai 2012 (Foto: Frank Nowotne) [Forum]
C. chrysotheme ist ein Bewohner kurzrasiger, trockener und steiniger Steppen. In Europa ist sie eine Art des Flach- und Hügellands, die kaum über 500 m steigt. In Zentralasien hingegen kann die ssp. elena bis auf 2600 m angetroffen werden. Im westlichen Verbreitungsgebiet ist die Art nirgendwo sehr häufig und ihre Fundorte liegen meist weit voneinander entfernt. Das war nicht immer so. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts trat die Art selbst in Österreich und Mähren verbreitet und recht häufig auf. Aber durch den zunehmenden Nitrateintrag aus der Luft sind viele Steppenrasen zunehmend dichter geworden und für C. chrysotheme somit heute nicht mehr geeignet. Und das allmählich atlantischer werdende Klima ist für alle kontinentalen Arten ungünstig.
Die Nahrungspflanzen ihrer Raupe sind Tragant-Arten, in Europa wahrscheinlich nur der Österreichische Tragant Astragalus austriacus.
Je nach örtlichem Klima bildet die Art zwei bis vier, in Europa meist drei Generationen aus. Der Falter tritt hier hauptsächlich von Mitte Mai bis Mitte September auf, wobei die 3. Gen. im August und September die häufigste ist. An besonders warmen Stellen mit kurzem Winter kann C. chrysotheme schon ab Anfang April und bis Ende Oktober fliegen. In den Gebirgen Zentralasiens hingegen nur in einer Generation im Juli.
Die Raupe, die von der letzten Generation abstammt, überwintert nach der 2. Häutung.
„eine Nymphe der Diana.“
SPULER 1 (1908: 10L)
Im Gegensatz zu C. myrmidone ist C. chrysotheme ein echter Steppenbewohner und als solcher deutlich östlicher verbreitet. In einem schmalen Streifen fliegt die Art vom östlichsten Österreich sowie Ungarn über Rumänien und die Ukraine durch Südrussland und die Mongolei bis nach Nordostchina. In Österreich tritt die Art nur sehr lokal auf.
(Autor: Jürgen Hensle)
Wir übernehmen hier die detailliert von HEPPNER (1981) recherchierten Publikationsjahre.