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Hallo Jürgen,
danke für Deine Ergänzungen!
In den Weidfeldern des Hochschwarzwalds wachsen Wirts- und Nektarpflanzen oft kunterbunt durcheinander, sodass es hier nicht zu einer deutlichen räumlichen Trennung von Nektar- und Larvalhabitat kommt. In meinem Beobachtungsgebiet bei Kniebis saugten die meisten Falter dagegen in frisch-wüchsigen, fettwiesenartigen, 1x jährlich ab Hochsommer gemulchten Saumstreifen entlang der Forstwege, in denen nur produktive Grasarten wachsen (keine Drahtschmiele).
Ablage an verkürzten oder weit nach unten gebogenen, also vergleichsweise bodennahen Deschampsia-Rispen kann ich für Hoch-, mittleren und nördlichen Schwarzwald voll bestätigen. An den am höchsten aufragenden und damit der Windbewegung am stärksten ausgesetzten Deschampsia-Rispen habe ich noch nie E. meolans-Eier gefunden - was in Anbetracht meiner nur begrenzten Such-Stichproben (rund 20 eigene Eifunde in 4 verschiedenen Fundgebieten) allerdings noch nicht als "abgesichert" gelten kann. Wäre mal ein hübsches Thema für einen systematischen Untersuchungsansatz (Bachelor-Arbeit oder dgl.).
Leider bin ich kein ausgesprochener Gräserspezialist, aber was ich auf Deinen Fotos sehe, halte ich dennoch für Deschampsia flexuosa. Trotz des etwas gedrungeneren Wuches: Die "geschlängelten" Hauptachsen passen perfekt, ebenso die dünnen Blätter. Vielleicht mögen sich ja Erwin Rennwald oder andere Poaceen-Kundige noch korrigierend oder bestätigend dazu äußern.
Auf Brenthis daphne achte (und warte) ich im mittleren BW schon seit Jahren. Rubus-Gestrüppe gäbe es genügend, aber bislang ist die Art offenbar nicht über den Schwarzwald gekommen.
Schönen Sonntag und beste Grüße
Gabriel