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Hi Oli,
schön von Dir zur hören :-)
Konntest Du damals auch S. acaciae und S. ilicis bei Böhmfeld finden? Von S. acaciae sind mir in den letzten Jahren 3 Nachweise gelungen (obwohl nicht mal im Bayern-Buch aufgeführt). S. ilicis hingegen, der für das MTB dort markiert ist, konnte ich bisher weder am Reisberg noch im Katzental finden, aber ich habe die Millionen Jungeichen auch nicht alle absuchen können und habe erst mal die Hänge/Trockenrasen stichprobenartig geprüft (Eichen von 5-40 cm gibt's genug, aber die Hänge sind windig und ggf auch zu trocken, zumindest passen sie nicht in das Muster aus den Münchner Nordwäldern). Das riesige Waldgebiet mit (nur noch sehr wenigen) lückigen Stellen nehme ich mir im Winter vor. Ich könnte mir gut vorstellen, dass auch S. ilicis dort noch vorkommen könnte(?). Dann wären dort tatsächlich noch alle in D bekannten Zipfelfalter vorhanden.
Übrigens: Ich habe im Sommer in Böhmfeld einen Vortrag vor Jägern, dem Jagdvorsteher und seinen Pächtern und den Naturschutzkreisgruppen gehalten. Nix besonderes, eher zum Selbstschutz, damit man mich nachts nicht vor meiner Lampe als potentielles Wildschwein fehlinterpretiert... Die anfänglicher Skepsis gegenüber "dem Motten suchenden Akademiker aus München" wich schnell und es wurden einige Initiativen ins Leben gerufen, die gemeinsam mit den privaten Wald-/Wiesenbesitzern eine bessere Vernetzung der Trockenhänge durch partielle Abholzung und Entbuschung, sowie eine schonendere Beweidung (bzw eine Beweidung, die nicht dauerhaft an einem Hang durch Koppelhaltung alles tot macht), vorsieht. Sogar der kleine alte, leider zugeschüttete und komplett zugewachsene, Steinbruch soll wieder frei gestellt werden - und die Fettwiese davor, die wohl der Gemeinde gehört, soll abgemagert werden. Ob das alles tatsächlich passiert ist natürlich fraglich, aber ich habe erst kürzlich, als ich die Bilder zu spini machte, wieder den Jagdvorsteher getroffen und er sagte, die Bereitschaft in Böhmfeld und auch bei den privaten Forstwirten sei groß, die genannten Vorschläge gemeinsam umzusetzen. Ich halte es zwar auch da wie mit vielen anderen Dingen, die man mal hört oder sogar versprochen wurden ... aber ich habe ganz ehrlich die Hoffnung und ein Stück weit sogar das Gefühl, wenn Naturschützer+Landwirte+Forstwirte+Eigentümer alle positiv gesinnt sind, dass da mit viel Glück tatsächlich etwas raus kommen könnte. Ich habe mich zu jeder Drecksarbeit im Winter bereit erklärt und nun werden wir sehen, ob das klappt. Wäre schade, wenn die Ecke Lippertshofen/Böhmfeld/Schambachtal nicht erhalten werden könnte - auch wenn's kein "Kallmünz" (mehr) ist...
Schöne Grüße - und nächstes Jahr müssen wir mal mit Markus Dumke ne längere Raupen-Tour machen ;-)
Steffen